Die andere Seite – ein freundschaftlicher Blick auf Rußland
Ein Reisebericht
September 2018
von Ulrike und Werner Schramm
Ein Blick in manche Zeitungen oder Fernseh„berichte“ genügt und die dort jeweils geschürte
antirussische Stimmung – würden wir den Mainstream-Medien überhaupt noch Glauben schenken
– hätte uns von einem, vor allem menschlich, überwältigenden Erlebnis abgehalten: Unserer Reise
nach Nischni Nowgorod, einer 1,5 Mio.-Stadt etwa 400 km östlich von Moskau. Das russische
Alphabet hatten wir noch flink hier mit Hilfe gelernt und unser in Rußland lebender Freund, der mit
einer Russin verheiratet ist, wurde unsere Brücke auch zu einer anderen Kultur. Nach einem
beschwerlichen Flug über Moskaus einem der vier Flughäfen landeten wir gegen Mitternacht in
Nischni Nowgorod. Was auffällt: Die Fluggesellschaft Aeroflot hat als registriertes Warenzeichen
nach wie vor Hammer und Sichel, was noch auf die Sowjetzeit zurückgeht. Es empfiehlt sich, das
Gepäck als Transit aufzugeben, was das Umladen am Terminal in Moskau erspart.
Bei einem Stadtrundgang am nächsten Tag war architektonisch zunächst sowohl die Säulenform
verschiedener Gebäude noch aus der Sowjetzeit als auch an verschiedenen figürlichen Verzierungen
erkennbaren deutsch beeinflußter Baustil auffällig. Da Holz als billiges Baumaterial im Überfluß
vorhanden war, wurden die bis zu 100 Jahre alten Häuser daraus erstellt. Heute muß viel
Baufälliges abgerissen werden, manches wird liebevoll restauriert. Hervorzuheben sind die vielen
Märkte der Kette SPAR, die heute in manchen Stadtvierteln dominieren. In der Regel sind es
Franchise-Unternehmen, bei denen SPAR die Vorgaben macht. Präsident Putin hat nun ein Dekret
verabschiedet, daß die Nahversorgung vor allem der älteren Mitbürger dadurch gewährleisten soll,
daß wieder die „Tante-Emma-Läden“ speziell gefördert werden. Die Läden müssen hierzu mit
wenigen Schritten erreichbar sein, damit die Menschen sich in ihren Vierteln zu Hause fühlen
können und daß zur Versorgung auch Einkaufen gehört. Dort erhält man neben Frischwaren in
einem Geschäft den täglichen Bedarf, um nebenan in einem anderen Geschäft Zeitungen und
Haushaltsutensilien erwerben zu können. Ursprünglich war es SPAR gelungen, über die
Stadtverwaltung den kleinen Läden gegenüber massive Verkaufseinschränkungen durchzusetzen
und so die bewährten, kleinen „Tante-Emma-Läden“ auch in Verbindung mit korrupten
Stadtregierungen zu verdrängen. Zigaretten- und Alkoholverkauf waren die Hauptstützen der
Umsätze und die Verwaltung hatte deren Verkauf sukzessive beschränkt, so daß eine Reihe Läden
schließen mußten. Als Alternative gibt es noch offene Märkte, aber die werden Stück für Stück in
festen Gebäuden gebracht. Sicher sieht das ordentlicher aus, aber ob das vorteilhafter für die
Händler sein wird – die Zeit wird es zeigen.
Auffällig sind allerorten die prächtigen russisch-orthodoxen Kirchen mit ihren vergoldeten
Kuppeln. Mehr als zwei Drittel aller Russen bekennen sich zu dieser Glaubensrichtung. Im
Unterschied zu Deutschland, wo seit dem Reichskonkordat zwischen Heiligem Stuhl und
Nationalsozialisten die Kirchensteuer staatlich eingezogen wird, müssen sich im historisch
gewachsenen Vielvölkerstaat Rußland die Kirchen selbst finanzieren. Glauben ist Privatsache, die
verschiedenen Glaubenrichtungen leben friedlich zusammen. Stellen Sie sich ein Wohnviertel
oberhalb der mächtigen Wolga (am Zusammenfluß mit der Oka) vor, von wo es einen herrlichen
Blick über diesen großen Fluß hat. Zwischen Wohnhäusern und Uferabfall finden sich auf einer Art
Plateau in einem Halbrund zunächst die goldglänzende russisch-orthodoxe Kirche, dann die der
Sieben-Tage–Adventisten, am Ende die armenische Kirche und in weiterer Entfernung eine
prächtige Moschee. In Rußland gibt es übrigens keine Sozialhilfe, für Härtefälle hilft die Gemeinde.
Es herrscht Aufbaustimmung und niemand muß mehr hungern, aber rechnen.
Während der kommunistischen Zeit zwischen 1917 und 1989 war religiöses Leben unterdrückt.
Kirchen wurden umfunktioniert in Lagerhallen oder Schwimmbäder. Die von uns besuchte
armenische Kirche fungierte als Bäckerei. Eine Kirche zu entweihen war eigentlich unvorstellbar.
In Rußland ist nach wie vor der größte Teil der Bürger extrem gläubig. Nach 1989 haben die sog.
Chicago Boys aus der Schule Milton Friedmans unter Jelzin eine Wirtschafts(Schock)strategie
implementiert .
Das war in den 90er Jahren mit der vom Westen und seinen US-amerikanischen „Beratern“
charakterisierten Jelzinzeit nach dem Vorbild eines Chile des brutalen Neoliberalismus mit einem
offenen Markt anders. Tausende Betriebe wurden geschlossen, Hunderttausende verloren alles,
Menschen verhungerten in Moskau auf der Straße. Was Viele bei uns nicht wissen: Die russische
Wirtschaft wurde damals auf Anraten von US-amerikanischen „Beratern“ in 250 Mio. sogenannter
Anteile aufgeteilt – jeder Sowjetbürger bekam einen solchen Anteilschein, Voucher genannt. Es war
so etwas wie eine Aktie, aber – die Betriebe standen größtenteils still oder wurden regelrecht
ausgeplündert, sodaß es auf die Anteile fast nichts gab, aber – wer solche Scheine hatte, dem
gehörte ein entsprechendes Produktionskapital. Daher kommen unter anderem die Herrschaften, die
wir heute unter dem Sammelbegriff Oligarchen kennen, und aus der Zeit stammt auch die
„Tradition“ der russischen Mafia, also von Leuten, die auf alle erdenkliche Art und Weise versucht
haben, die Voucher zusammenzuraffen.
Die Krise hatte Ende der 90er Jahre zum Staatsbankrott geführt. Die verzweifelten Menschen
interpretierten diese Entwicklung als Rache Gottes. Hatten sie zu Sowjetzeiten noch Arbeit und ihr
Auskommen gehabt, so traf sie der US-gesteuerte Zusammenbruch mit harter Armut. Versorgung
ermöglichte in erster Linie die Familie. Was hielt, war der Glauben. So wurde die von Stalin durch
Umwandlung in eine Schwimmbad geschändete Christ-Erlöser Kathedrale in Moskau mit ihren
heute 10000 Plätzen auf zwei Etagen nach dem Ende der SU erneut aufgebaut, neu geweiht und
damit zum Symbol des Glaubens auch für andere Religionen. Man respektiert einander und jeder
glaubt an seinen Gott, hat zutiefst sein inneres Glaubensbekenntnis. Menschen, die etwa an einer
russisch-orthodoxen Kirche vorbeikommen, machen ein Kreuz. Es kann vorkommen, daß die
Fahrgäste einer vorbeifahrenden Straßenbahn ebenfalls sich der Kirche zuwenden und das Kreuz
schlagen. Über Religion macht man einfach keine Scherze oder abfällige Bemerkungen, das ist ein
absolutes Tabu. Insofern wurde das „Punkgebet“1 von Pussy Riot 2012 nicht nur als geschmacklose
erneute Schändung der Christ-Erlöser-Kathedrale bis tief in die russische Gesellschaft hinein
empfunden, sondern nach diesem Gesetzesverstoß wurden drei Frauen von „Pussy Riot“ zu je zwei
Jahren Gefängnis wegen Rowdytums verurteilt. Die ehemalige UN-Botschafterin der USA,
Samantha Power, „twitterte“, sie habe „zwei mutige Störenfriede“ getroffen.2 Für welche
„Menschenrechte“ also stehen die USA? Die damals 22-jährige „Heldin“ Tolokonnikowa,
veranstaltete gemeinsam mit der Gruppe „Woina“, mit ihrem Mann und einigen anderen bereits im
Frühjahr 2008 eine Gruppensex-Orgie im Moskauer Museum für Biologie.3 „Der Name der
1 „Mutter Gottes, du Jungfrau, vertreibe Putin! Vertreibe Putin, vertreibe Putin!
Schwarzer Priesterrock, goldene Schulterklappen,
alle Pfarrkinder kriechen zur Verbeugung,
das Gespenst der Freiheit im Himmel
Homosexuelle werden in Ketten nach Sibirien geschickt.
Der KGB-Chef ist euer oberster Heiliger,
er steckt die Demonstranten ins Gefängnis.
Um den Heiligsten nicht zu betrüben, müssen Frauen gebären und lieben.
Göttlicher Dreck, Dreck, Dreck! Göttlicher Dreck, Dreck, Dreck!
Mutter Gottes, du Jungfrau, werde Feministin, werde Feministin, werde Feministin!
Kirchlicher Lobgesang für die verfaulten Führer,
Kreuzzug aus schwarzen Limousinen.
In die Schule kommt der Pfarrer,
geh zum Unterricht, bring ihm Geld.
Der Patriarch glaubt an Putin. Besser sollte er, der Hund, an Gott glauben.
Der Gürtel der Seligen Jungfrau ersetzt keine Demonstrationen,
die Jungfrau Maria ist bei den Protesten mit uns!
Mutter Gottes, du Jungfrau, vertreibe Putin! Vertreibe Putin, vertreibe Putin!“
https://www.focus.de/politik/ausland/punk-gebet-von-pussy-riot-im-wortlaut-mutter-gottes-vertreibeputin_
aid_790159.html
2 https://www.welt.de/politik/ausland/article124578798/Russland-spottet-ueber-USA-nach-Pussy-Riot-Treffen.html,
06.02.2014, „Zwei der prominenten Musikerinnen der Punkband Pussy Riot traten auf einem Amnesty-Konzert in den
USA auf und forderten erneut den Rücktritt von Putin.“ Und weiter Samantha Powers: „Es wäre mir eine Ehre, mit
Pussy Riot auf Tournee zu gehen – eine Gruppe Mädchen, die für Menschenrechte die Stimme erheben und aufstehen.“
3 „Pussy Riot“: Lady Suppenhuhn, http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/pussy-riot-lady-suppenhuhn-
11867761.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0
„… Am ersten Tag des Prozesses gegen den Kunstkuratoren Andrej Jerofejew im Mai 2009 packten Tolokonnikowa und
andere „Woina“-Mitglieder im Gerichtssaal E-Gitarren aus und sangen das Lied „Vergiss nicht, dass alle Bullen
Missgeburten sind“. Die Aktion trug den Namen „Schwanz in den Arsch“.
Künstlergruppe ‚Woina‘ bedeutet ‚Krieg‘. Sie führen ihn gegen das Establishment, den Staat und
die Polizei.“4 Was für eine armselige, schmierige Offenbarung für „Unterstützer“ von „Pussy Riot“
in Deutschland und den USA!? Daß deren Aktion in der Kirche die Gefühle von orthodoxen
Gläubigen zutiefst verletzte, perlt an einer verrohten, spätpubertären 68-er Spaß(politik)Gesellschaft
im Westen ab.
Heutzutage wird in Rußland – wie in Deutschland auch – über Fachkräftemangel geklagt. Dieser
geht in seinen Ursachen auf die rapide gesunkene Geburtenrate in diesen Jahren zurück. Die
verderblichen Konzepte dieser Zeit, wie gnadenlose Privatisierung und Auflösung der sozialen
Strukturen im Staatshaushalt, hinterließen ihre Spuren auch im täglichen Leben nach. Vielfach
wurde keine Rente gezahlt und die Mitarbeiter im Staatsdienst – und das war im Gesundheitswesen
genauso, wie in der Volksbildung, der Armee oder der Polizei – bekamen über mehrere Monate
hinweg kein Geld. GAR KEIN GELD!
Wir erinnern uns an den Machtwechsel damals: Präsident Putin war es gelungen, trotz aller
Schwierigkeiten, die ihm gleich zu Anfang seiner Amtszeit begegneten, die Abwärtsspirale zu
stoppen. Eine seiner ersten Maßnahmen war die gesicherte Auszahlung der Renten. Mit der
Einführung der in Deutschland das Gesundheitswesen langfristig zerstörenden Fallpauschalen und
der Inklusion mit ihrem Bildungsabbau wurde versucht, Gelder einzusparen. Dabei ist der Präsident
von der Volksvertretung, der Duma, abhängig. Auch in einer Präsidialdemokratie entscheidet in
erster Linie das Parlament – auch wenn das nicht unbedingt positive Ergebnisse bringt.
Es war ein sonniger Tag und so schlendern wir die Pokrowka, die breite Fußgängern vorgehaltene
Einkaufsstraße der Stadt, hinunter Richtung Kreml, was einfach Burg heißt. Hier werden im
Innenhof Militärfahrzeuge ausgestellt, die in den Rüstungswerken der Stadt Gorki, wie sie damals
hieß, von 1931 bis 1991 für die Front produziert worden sind. In einer Mauernische ist auf der
Ziegelsteinwand ein Panzer stilisiert dargestellt, der aus unzähligen kleinen Photos russischer
Soldaten des II. Weltkrieges besteht – der bei den Russen übrigens „Großer Vaterländischer Krieg“
heißt. Auffällig ist überall, wie gepflegt und auch stolz junge Leute einzeln oder in Gruppen uns
entgegenkommen. Wir machten Bilder, vermutlich könnte es ansonsten uns keiner glauben. Keiner
kam uns in zerrissenen Hosen oder T-Shirts entgegen. In Deutschland fragen wir uns oft, aus
welchem Bombentrichter die jungen Leute kommen. Unsere russischen Freunde vermuten
gemeinsam mit uns, daß solche „Modediktate“ offensichtlich darauf abzielen, längerfristig gewisse
Verelendungsentwicklungen hinzunehmen.
Die Straße weitete sich zu einem Platz, auf dem sich die Region Semjonow mit handwerklichen
Produkten vorstellte. Erwachsene und Kinder trugen prächtige Trachten. Traditionelle Musik und
Tanzdarbietungen auf der Straße fesselten unsere Aufmerksamkeit. Auffällig war für uns, daß wir
trotz der Feindseligkeiten der deutschen Politik mit ihren rechtswidrigen Sanktionen und der
angerichteten Kriegsverwüstungen – Gorki wurde 1943 mehrfach bombardiert – immer freundlich
empfangen und bedient wurden. Wer konnte, bemühte sich um einige Worte deutsch.
Unser nächster Termin ist das deutsche Gymnasium Nr. 1. In der Eingangshalle sind Eltern mit
ihren Kindern zu sehen. Eine Großmutter läßt sich stolz mit ihrem Enkelkind, das eine
obligatorische Schuluniform trägt, photographieren. Der Aufgang zum Treppenhaus ist wegen
möglicher Terrorgefahr mit zwei Drehkreuzen und Wachpersonal gesichert. Es war wohltuend,
Schüler zu sehen, die auch in Pausen, höflich miteinander umgingen. Die Kinder der Unterstufe
tragen selbstverständlich eine Schuluniform. Zu unserem Erstaunen begegnet uns ein etwa 11-
jähriger Junge mit Anzug, Krawatte und stolz geschwellter Brust. Wir erfahren, daß seit der
Sowjetzeit jede Schule ihre eigene Uniform wählen kann, die von Schülern vor allem deswegen
gerne getragen wird, weil sie zeigt, auf welche Schule „man“ geht. Jeans werden eigentlich nicht
geduldet. Es geht auch darum, daß durchaus modische Kleidung möglich ist, ohne daß daraus ein
Schaulaufen materiellen Wohlstands im Sinne einer Ansehenshierarchie entsteht. Der Unterricht
wird traditionell, mit Tafel und Kreide durchgeführt. Das erinnert uns daran, daß wir als Lehrer in
Deutschland über die Jahrzehnte damit ebenfalls erfolgreich zum Abitur geführt haben. Natürlich
Im Juli 2010 entwendete eine Aktivistin von „Woina“ ein Suppenhuhn aus einem Petersburger Supermarkt. Mit einigen
Männern und kleinen Kindern im Schlepptau wanderte sie im Markt umher, schließlich stopfte sie sich das Suppenhuhn
so tief wie möglich in ihr Geschlechtsorgan und verließ den Laden. Die Gruppe filmte die Aktion und stellte den Clip
ins Netz, alles, was sie tun, dokumentieren sie. Pornographie als Kunst. …“
4 A.a.O. Lady Suppernhuhn
gibt es in allen Bildungseinrichtungen Rußlands, die wir besucht haben, auch Computer, aber sie
dominieren nicht die Wahrnehmung. Immer noch steht die vom Lehrer geförderte Verbundenheit
einer Klassengemeinschaft im Vordergrund. Das ist auch ein großes Stück Einübung in
demokratische Einstellungen.
Beim Besuch einer Oberstufenklasse, die sich auf eine Deutschprüfung vorbereitet, konnten wir ein
gelungenes Beispiel von klarer Gedankenführung auch in einer Fremdsprache erleben. Die Lehrerin
hatte das Thema Massenmedien mit den Schülern erarbeitet. Es sollten Kriterien dargestellt werden,
woran Nachrichten nach ihrem Informationswert beurteilt werden können. Das Surfen im Internet
liefert einen permanenten Strom an vielfältigen Eindrücken. Es ginge darum, nach Kriterien der
schon erarbeiteten Geschichtskenntnisse etwa Impulse aus dem Netz zu ordnen und zu bewerten.
Abgelehnt wurden brutale, grausame Darstellungen von Kampf und Krieg, wie sie beispielweise
gewisse Onlinespiele verkörpern. Soziale Netzwerke zu verfolgen „frißt“ zu viel Zeit, erläutert eine
Schülerin in gutem Deutsch. Fruchtbringender wäre es, sich im normalen, d.h. realen Leben und
dessen Anforderungen zu bewegen statt in eine virtuellen Ersatzwelt zu folgen. Vor allem den
Schülerinnen sind Suchtgefahr und Abhängigkeit von medial hervorgerufenen „Erfolgserlebnissen“
bewußt. Sie beobachten auch Bekannte, die stundenlang wie abgetreten im Netz „kommunizieren“.
Massenmedien, so die einhellige Meinung, überschwemmen den Zuschauer mit nicht nachprüfbaren
„Informationen“ und Bildern. Diese Schüler brachten zum Ausdruck, daß sie keine Zeit dafür
haben, mit Freunden im Netz zu „surfen“. Wir kamen dann auf die in Deutschland – auch durch
Magazinsendungen und Parteiblätter – für uns vermehrt zu spürende, geschürte
Rußlandfeindlichkeit zu sprechen, die wir allerdings nicht teilen. Den Schülern gegenüber
erwähnten wir unsere Möglichkeit, sich ein anderes Rußlandbild anzueignen, verkörpert durch
Russia Today, das es auch auf deutsch gibt.
Unser Hintergrund war natürlich, daß von der Propaganda in hiesigen Tageszeitungen immer
wieder das Märchen von der angebliche Annexion der Krim aufgewärmt wird. Unterschlagen wird
hierbei, wie unsere russischen Freunde ausführten, daß erst der auch von Deutschland unterstützte
Putsch 2014 gegen die gewählte Regierung in der Ukraine, die anschließende Kampagne gegen die
Verwendung der russischen Sprache (etwa 1,5 Mio. Ukrainer sind nach Rußland geflohen, ca. 95%
der Ukrainer sprechen russisch), die speziell vom rechten Sektor (vor allem Swoboda) ausgegebene
Parole „Kauft nicht bei Russen“, aber auch das Massaker an Russen in Odessa gezeigt haben: Wir
wollen nicht länger unter einer Naziregierung leben (bekanntermaßen ist Swoboda die
Bruderorganisation der NPD). Kein geringerer als Frank-Walter Steinmeier empfing die von den
USA eingesetzte nationalistische „Regierung“ in der deutschen Botschaft. Tatsache ist vor allem,
daß bevor die Junta sich über die Waffengewalt des Maidan die Macht an sich riss, niemand von
einer Absicht gegenüber der Krim sprach. Die Nato hätte sich noch so gern den Militärhafen
Rußlands auf der Krim, Sewastopol, einverleibt. Seit Gleiwitz erscheint es nicht mehr unmöglich,
einen Vorfall zu konstruieren, um der Nato bzw. den USA einen Einmarsch zu ermöglichen. Man
denke nur an den Irak, an Syrien oder den angeblichen “Vorfall“ im Golf von Tonking (Vietnam),
der weitere Bombadierungen Nordvietnams rechtfertigen sollte Aber das dürfte ja bekannt sein.
Die Lehrer der Schulen, die wir besuchten, sehen in der von oben aufoktroyierten Inklusion ein
großes Hindernis allen anvertrauten „normalen“ Schülern zum Lernen zu verhelfen. Sie beklagen,
daß sie schon genug schwächere Schüler haben, mit denen sie schon immer individuell arbeiten
müssen. Wozu braucht es dann noch zusätzlich welche, die schwerhörig, schwersehend,
verhaltensauffällig oder geistig behindert sind? Wie kann ein Lehrer, so der Schulleiter, mit 25
normalen Kindern und einem Kind, das solche Probleme vorweist, gemeinsam arbeiten? Das ist in
den Augen des Schulleiters kein Unterricht, denn er muß sich diesem einen Kind u.U. die ganze
Zeit widmen, statt mit den anderen Kindern zu arbeiten. Dafür gibt es normalerweise sogenannte
Korrekturschulen, wo in kleinen Gruppen Schüler mit ähnlichen Schwierigkeiten von speziell dafür
ausgebildeten Lehrern gefördert werden können und so ihrem Anspruch auf Bildung nachkommen
können. Die behinderten Schüler in Inklusionsklassen merken sehr wohl, daß sie den Standard nicht
mithalten können. Die „normalen“ Schüler sind oftmals nach einiger Zeit nicht mehr tolerant, wenn
sie leistungsmäßig gebremst werden. Inklusion senkt das allgemeine Bildungsniveau, das weiß man
aus Berichten über die Entwicklung in Deutschland. Die USA scheinen ein großes Interesse daran
zu haben, Deutschland wirtschaftlich zu schwächen. Auch Rußland soll so von innen her bildungsund
wertemäßig ausgehöhlt werden.
Ein gelungenes Beispiel für Bildungsteilhabe liefert uns eine Schule für gehörlose Kinder. Etwas
außerhalb und wunderschön in einem Wald gelegen, erreichen wir das Internatsgebäude der Schule,
die 1924 von der Stadt Nischni Nowgorod gegründet wurde. Die Farbgestaltung des Gebäudes
erinnert auch uns an Hundertwasser. An Bäumen hängen Vogelhäuschen in verschiedenen Farben
und Größen, die Schüler in einer im Gebäude befindlichen Tischlerei als Teil des Unterrichts
erstellen. Später werden wir auch dies erleben. Eine uns herzlich begrüßende Betreuerin, Maria,
weist auf die Vielfalt der Formen und Farbgebungen hin. Uns fällt das großzügige Gelände mit
Sport- und Spielplätzen auf. Maria erläutert uns, daß auf einem Rasenstück mit Außenbühne auch
Festivals, Aufführungen und Feiern mit externen Kindern stattfinden können. Manche Klassen
haben zwischen zwei und fünf Kinder, die Lehrer verfügen über eine besondere Ausbildung.
Wir erfahren, daß die staatlich geförderte Schule 62 Internatsplätze anbietet.
Voller Stolz zeigen uns die Schüler sowohl die Näherei als auch Schreinerei und Töpferei. In
ersterer fällt bereits die Sauberkeit und Ordnung des mit Nähmaschinen, die im Einzelfall nur vom
Lehrer bedient werden dürfen sowie Exponaten warmherzig ausgestalteten Raumes auf. Ab und an
werden externe Künstler eingeladen, um mit den Schülern zu malen, wobei die Lehrer auch kleinere
Teile des Werkes übernehmen. Besonderer Stolz ist die Puppenausstellung. Nirgendwo ist eine Spur
von Vandalismus zu sehen. Das liegt nicht nur am jeweiligen Bezug der Schüler zum Gegenstand,
vielmehr haben sie auch bereitwillig bei der Ausgestaltung der Räume mitgeholfen. So ist auch ein
Stück Mitverantwortung gewachsen. Auch in der Schreinerei wird auf Ordnung geachtet. Jeder
Schüler hat einen mit Foto gekennzeichneten Werkzeugkasten und mit Kreide ist auf der Wandtafel
vermerkt, was der Kasten enthalten muß. Dies quittiert jeder Schüler mit seiner Unterschrift. Von
daher muß bei jedem Gebrauch geprüft werden, ob alle Werkzeuge vorhanden sind. In diesem
Klassenzimmer finden sich auch Bleistifte, Kreide und Filzstifte, mit denen die Schüler zu den
Werkstücken jeweils Schreibübungen machen. Im Nebenraum finden sich Töpferscheibe und
weitere Werkstücke. Auch hier präsentieren uns die Kinder stolz ihre Werke.
Auf dem Weg zum kleinen Theater mit einer Bühne und einigen Zuschauerplätzen, in dem Schüler
Pantomimen proben können, fällt uns eine bunt gestaltete Spielklasse auf. Neben einem
Bewegungsbad, bestückt mit kleinen Bällen, werden die Sinnesorgane mit Kästen zur Sandmalerei
gefördert. In einer Schleife fährt unter der Decke eine kleine Eisenbahn. Dann erfahren wir, daß
sich die Tür zum Theater nur dann öffnet, wenn alle Schüler zusammenstehen. Wir werden in den
Pantomime-Workshop von begeisterten Kindern integriert und tanzen am Schluß gemeinsam zur
Musik. Diese ist so gestaltet, daß die Bewegungen der Kinder stets dazu passen. Auffällig ist ein
größerer Junge der manche Passagen allein gestaltet. Später erfahren wir, daß er aus desolaten
Familienverhältnissen kommt und als Autist getestet ist. Eine Kindergemeinschaft, in der alle
aufgrund ihres Hörproblems ein ähnliches Handicap haben, läßt Raum für die individuelle
Förderung und Entfaltung von Bildungsmöglichkeiten. Die aufgezwungene Inklusion würde diese
einmalige Chance für diese Kinder zerstören.
Dann steht eine Seilbahnfahrt über die Wolga auf dem Programm. Auffällig auch hier: Kein
Vandalismus, also keine Schmierereien auf den Sitzpolstern, die auch nicht beschädigt sind. Die
Bahnstationen strahlen ebenfalls Gepflegtheit aus. Wir bekommen erklärt, daß die Bürger in der
Regel stolz auf ihr Land sind, was auch für die Jugend gilt. In Deutschland „lebt“ eher die auch von
Politikern vorgelebte (Spruchband: „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“) und zu spürende
Verachtung für Land und Sprache. Über eine Brücke erreichen wir wieder das Wolgaufer. Linker
Hand wird in einem Restaurant am Hang eine Hochzeit gefeiert. Das Brückengeländer ist übersät
mit Schlössern, was als Ausdruck der Verbundenheit von Verliebten gilt. Musik umfängt unsere
Ohren, heiße Rockrhythmen tönen über das Plateau. Man singt selbstverständlich russisch.
Das Taxi wird bald unser Hauptfortbewegungsmittel. Es existiert ein zweiter Markt neben dem
offiziellen. Die Fahrer benutzen dabei ihr privates Fahrzeug, sind deutlich preiswerter, gut
organisiert und die Zentrale sorgt auf Nachfrage dafür, daß binnen drei Minuten ein Fahrzeug vor
Ort ist. Man muß hierzu allerdings russisch können. Unsere nächsten Stationen erreichen wir mit
der Straßenbahn, deren Waggons teilweise noch aus der Sowjetzeit stammen. Uns wurde berichtet,
daß der vorherige Bürgermeister öffentliche Gelder für Immobilien im Ausland verwendet hatte,
statt die teilweise verrosteten Wagons zu ersetzen. Jetzt hat er im Gefängnis Zeit, nachzudenken.
Der Fahrpreis ist günstig und gleich, egal, wie weit man mitfährt. Einkassiert wird durch eine
Kondukteurin, das erhält Arbeitsplätze. Noch.
Wir erzählten unseren Gastgebern von der in Deutschland seit längerem losgetretenen
Euthanasiedebatte. Sie stimmten uns zu, daß es erschütternd ist, daß 70 Jahre nach Kriegsende der
Deutsche Bundestag dem Gesetz zum assistierten Suizid zugestimmt hat, der Ärzten die
Möglichkeit gibt, über das Ende des Lebens zu entscheiden. Der assistierte Suizid widerspricht
zutiefst dem ärztlichen Ethos, sich nicht an der Tötung oder Selbsttötung eines Menschen zu
beteiligen, aber auch der Menschlichkeit eines jeden. Dem assistierten Suizid geht immer voraus,
daß ein Menschenleben von Dritten als lebensunwert beurteilt wird. Damit wird die Grenze zur
Euthanasie überschritten. In Rußland hingegen ist öffentlicher Konsens, jedwede Diskussion über
aktive Sterbehilfe abzulehnen. Das Betreten dieser schiefen Ebene in Deutschland ist bekannt.
Selbstmord wird nicht nur von der Kirche verurteilt und wer eine solche Diskussion lostreten will,
riskiert eine schroffe Ablehnung.
Die Bedeutung Rußlands für uns wird auch in Hinblick auf die Versorgung mit gentechnikfreier
Nahrung bedeutsam. Die schädliche Wirkung für den menschlichen Organismus ist auch in
Rußland erforscht. In der russischen Landwirtschaft wird Gentechnik (GMO) abgelehnt, Importe
müssen entsprechend eindeutig klassifiziert werden. Die erzwungene gentechnische Durchseuchung
der EU-Landwirtschaft könnte für Europa eine Chance eröffnen, künftig von Rußland aus mit
GMO-freier Nahrung versorgt zu werden.
Rußland hat sich auch nicht der kulturauflösenden Entwicklung durch eine doppelte
Staatsbürgerschaft geöffnet. Es gibt nur eine Staatsbürgerschaft, die russische. Da jeder Mensch
allein über die Sprache im Denken und Fühlen seinem Land zugehörig ist, erscheint es widersinnig,
rein formale Zugehörigkeiten und damit auch Privilegien zu erlangen. Im Krisenfall würden
ausländische Bürger aus Rußland abgeschoben, auch wenn sie etwa mit einer Russin verheiratet
sind. Es sei denn, sie haben die russische Staatsbürgerschaft erworben.
In der Linguistischen Fakultät treffen wir den Dekan Professor Samozhenov. Uns interessiert
natürlich die Ausbildung der Deutschlehrer. Neben den Klassikern wie Goethe, Schiller, Lessing,
werden z.B. Bert Brecht, Heinrich Böll (den hier in deutschen Schulen offensichtlich kaum noch ein
Schüler kennt), Erich Maria Remarque, Immanuel Kant gelesen und interpretiert.
Der Alltag an der Linguistischen Universität Nischni Nowgorod (LUNN) in Rußland erinnert an die
Schulzeit: Russen beginnen ihr Studium bereits mit 16 oder 17 Jahren, es gibt „Klassenzimmer“ mit
Tischen und Kreidetafeln. Die Universität kann nur betreten, wer einen Studenten- oder
Lehrausweis besitzt, um das Drehkreuz am Eingang zu öffnen: Wachpersonal auch hier, wie in
allen öffentlichen Gebäuden
Auf unsere Frage, wie die Ausbildung der Lehramtsstudenten vonstatten geht, erläutert uns der
Dekan: Edel sei der Mensch, hilfreich und gut, so sagte schon Goethe. Die deutsche Kultur bietet
verschiedene Ansatzpunkte, um die besten menschlichen Charaktereigenschaften, Werte und
Gedanken zur Blüte kommen zu lassen. Indem die Menschen das Gute lesen, es erfassen und aus
der Geschichte lernen kann das Studium viel für den Frieden unter den Völkern beitragen. Wir
erwähnen als einen Aspekt aus Kants „Was ist Aufklärung?“ den Austritt des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten Unmündigkeit. Wie wird man ein mündiger Bürger? Indem man junge
Menschen bereits so erzieht, daß sie sich vielfältig bilden, daß sie die Meinung des anderen
respektieren und abwägen lernen. Die deutsche Kultur versucht man in der Universität u.a. dadurch
zu vermitteln, daß die Studenten einen deutschen Weihnachtsmarkt – einschließlich Stollen und
Plätzchen backen nach deutschen Rezepten – ausrichten. Das russisch-orthodoxe Weihnachten
verläuft anders und so kann jeder, der teilnimmt, sich gefühlsmäßig in die andere Kultur einfühlen.
Das Gleiche gilt für das Osterfest.
Wie kann der Lehrer auf Frieden und gegen den Krieg hinarbeiten? Wir erwähnen, daß Jugendliche
sich leider zunehmend für Kriegs-(PC)Spiele interessieren. Diese werden in Deutschland von einer
ganzen Industrie im Verbund mit dem Militär und der Politik gefördert, brachten wir ein. In den
Schulen, so der Dekan, besteht eine Aufgabe des Lehrers darin, durch entsprechende Erziehung den
Jugendlichen beizubringen, daß Kriegsspiele keine gute Wahl sind. Wir ergänzten dahingehend, daß
ein Lehrer, der in der Kenntnis der Spiele seinen Schülern gegenüber einen Vorsprung hat, diese
von einer grundwertegeprägten Auffassung her entwerten kann.
In diesem Zusammenhang erwähnten wir die Arbeiten von John Hattie – Neuseeländer,
Bildungsforscher, Professor an der University of Melbourne – zur Bedeutung des Lehrers als
Steuermann des Unterrichts. Für Hattie darf ein Lehrer kein bloßer Lernbegleiter sein, kein
Architekt von Lernumgebungen sein. Von daher verbietet sich das Verständnis eines
„Lerncoaches“, der „ab und an vom Rand des Unterrichtsgeschehens eine Bemerkung macht“.
Guter, empathischer Unterricht muß vor allem die Schülergemeinschaft formen bzw. bilden und
interessant gestaltet sein, erfordert eine stringente Klassenführung und der Lehrer muß sich
inhaltlich und strukturell in seinem Fach auskennen.
„Ein guter Lehrer darf keine Zeit mit unwichtigen Dingen verschwenden, und er muss rasch
erkennen, wann er auf eine Störung mit Strenge und wann mit Humor reagiert. Noch höher auf der
Hattie-Skala rangiert die “teacher clarity”, dass Schüler also verstehen, was der Lehrer von ihnen
will. Beide Erfolgsbedingungen für einen gelungenen Unterricht werden stark unterschätzt. In der
Pädagogenausbildung spielen sie kaum eine Rolle. Dabei gehen im Leben eines Schülers Wochen
an Lernzeit allein damit verloren, dass Lehrer umständlich Arbeitsblätter verteilen. Ganze Stunden
erweisen sich als wirkungslos, weil der Lehrer zu Beginn nicht klarmacht, worauf es in den
nächsten 45 Minuten ankommt.“5 Der Lehrer muß also ein kooperativer, bindungsbereiter
Mitmensch sein, was weit über die Klassensituation hinausreicht.
Beim Verlassen des Dekanats klingen Gesangstöne an unsere Ohren und der Dekan geleitet uns zu
einem mit traditionellen Musikinstrumenten und trachtenmäßig geschmückten Raum, in dem eine
gemischte Studentengruppe Volkslieder im Chor singt. Wir werden, auch wenn wir kein russisch
können, wie selbstverständlich in die Runde integriert.
Bei der Verabschiedung thematisieren wir unsere Vorstellungen eines grenzüberschreitenden
Miteinanders: Indem wir uns austauschen, entsteht Freundschaft zwischen den Nationen: man muß
miteinander ins Gespräch kommen. Allein wenn wir einander zuhörten, wäre schon viel gewonnen.
Insofern fänden wir es auch gut, wenn man mehr auf Rußland hören würde. Diese Gedanken haben
den Dekan sehr berührt. Wie seinerzeit bei der Aussöhnung mit Frankreich sollte der
Schüleraustausch auch mit Rußland intensiviert werden. Mehr Verständnis für andere Nationen und
Kulturen (die jeweilige Sprache eingeschlossen) könnten speziell aus der Bevölkerung heraus die
Kriegsabenteurer in unserer Politik zurückdrängen. Wir brachten zum Ausdruck, daß wir empört
darüber sind, daß unsere Politiker sich den Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Befreiung
Deutschlands durch Rußland verweigert hatten. Daran teilzunehmen wäre in der Tat ein wahres
Stück Friedensarbeit gewesen – statt immer wieder US-amerikanische Eroberungs- und
Zerstörungsfeldzüge zu rechtfertigen oder gar zu unterstützen.
© Ulrike und Werner Schramm, Höchstadt 11/2018
5 https://www.zeit.de/2013/02/Paedagogik-John-Hattie-Visible-Learning/seite-2