Hirnforscher: Masken können Verhalten nachhaltig verändern. Prof. Gerald Hüther im Gespräch
https://youtu.be/PyJO8W9qmAQ
Interviewer: „Wie arbeitet unser Gehirn, wenn wir die Hälfte des Gesichts nicht mehr lesen können,
die Mimik nicht mehr deuten kännen, was passiert da oben in den neuronalen Netzwerken?“
Prof. Gerald Hüther: „Da gibt es eine interessante Betrachtungsweise, die sich so noch nicht so ganz
in der Öffentlichleit herumgesprochen hat. Die ist so, daß wir anfangen zu begreifen, daß das Hirn
sich selbst organisiert. Und wenn ich jetzt ein inneres Bedürfnis habe, zB die Mimik und Gestik
eines anderen Menschen zu verstehen. wenn ich die Mimik erkennen möchte und mir das verwehrt
wird, indem da einen Vorhang dazwischenschiebt oder so eine Maske aufgesetzt wird, ein Vorhang
dazwischen geschoben wird und ich das nicht abstellen kann, daß der wieder sichtbar wird mit
seiner Mimik, dann muß ich in mir das Bedürfnis unterdrücken, jemanden anhand seiner Mimik
kennenlernen und begegnen zu wollen. D.h. ich mache mich gleichgültig gegenüber dem, was der
da an Mimik produziert und mit dem Ergebnis, daß ich dem Menschen gegenüber gleichgültig
werde. Das ist sicher unvermeidbar, wenn Menschen sich nicht mehr leibhaftig begegnen können.
Das gilt auch für so etwas Banales für Kinder, denen gesagt wird, sie seien ansteckend und könnten
Viren übertragen und deshalb sollten sie ihre Großeltern nicht mehr besuchen (Welches Kind
möchte ein Omamörder sein? WS) und zuhause bleiben; wenn das Kind diese Oma liebt und gerne
mit dieser Oma zusammen ist, und jetzt über 2 – 3 Monate diese Oma nicht mehr sehen kann und
diese, wenn diese Oma vielleicht in so einem Heim ist, wo es bestenfalls zu telefonieren möglich ist
und oftmals nicht mal das, weil die schon etwas dement ist.
Wenn das Kind also in eine solche Situation gebracht wird, wo es selbst die Oma nicht mehr sehen
möchte, weil es die Oma ja nicht gefährden will, das ist ja eine großartige innere Haltung des
Kindes, dann wird das Kind es nur durchsetzen und realisieren können, indem es es sein eigens
inneres Bedürfnis mit der Oma zusammen sein zu wollen unterdrückt. D.h., das Kind wird in
seinem Gehirn eine Verschaltung aufbauen müssen, daß die Region aus der es heraus das Bedürfnis
hatte mit der Oma zusammensein zu wollen und dieses Bedürfnis generiert wird, muß weggehemmt
werden und wird auch weggehemmt und dann ist am Ende ein Kind, daß das am Ende kein
Bedürfns mehr hat, die Oma zu sehen. Das ist die Folge und das gilt für vieles anderes auch, daß
Bedcürfnisse unterdrückt werden müssen. Und das kann u.U. so stark unterdrückt werden, daß es
hinterher gar nicht wieder hochkommt.“
Es stellt sich mir, WS, die Frage, welche psychischen Schädigungen im Bindungsverhalten von
Kindern hier angerichtet werden. Die ggfs. brutale Abkoppelung kindlicher Bindungswünsche
durch nicht zu rechtfertigende Diktate der Politik könnte eine grundlegende Entfremdung der
Menschen untereinander bedingen und im globalen Marktgeschehen auch beabsichtigt sein.
Gegenseitige soziale Mitverantwortung als Grundlage demokratischen Zusammenlebens jedenfalls
kann infolge eines kollektiv erzwungenen, weil auch strafbewehrten Hausarrestes, so schwerlich
entstehen.
„Die Bindungstheorie befasst sich mit Entwicklungsbedingungen, die zu angemessenem Fühlen,
Denken und Handeln von Individuen im Einklang mit der Wirklichkeit und im Zusammenleben mit
anderen führen. Im Zentrum steht das Verhalten in engen Beziehungen, wenn das Bindungssystem
aktiviert ist (bei Kummer, Ärger, Trauer und allen Belastungen). Der Entwicklungsprozess erstreckt
sich über den gesamten Lebenslauf in engen Beziehungen.“ https://www-app.uniregensburg.
de/Fakultaeten/PPS/Psychologie/Grossmann/?Forschung___Die_Bindungstheorie