Israel: Hunderte Personen erkranken nach Pfizer/BioNTech-Impfung an COVID-19
2 Jan. 2021 22:00 Uhr
Etwa 240 israelische Bürger erkrankten an COVID-19, nachdem sie die erste Dosis des
Pfizer/BioNTech-Impfstoffes erhalten hatten. Die Hersteller verweisen darauf, dass der
Infektionsschutz von 95 Prozent erst eine Woche nach der zweiten Dosis erreicht werde. In
Mexiko wurde derweil eine Ärztin nach einer BioNTech-Impfung in die Intensivstation
eingewiesen. Die Diagnose lautet auf Gehirn- und Rückenmarkentzündung.
Etwa 240 Personen in Israel erkrankten an COVID-19, nachdem sie eine Impfung erhalten hatten.
Das berichtete der israelische Fernsehsender Channel 13 News am 31. Dezember 2020. Jede
tausendste geimpfte Person berichtet von Nebenwirkungen – 51 Personen mussten medizinisch
betreut werden. Vier Personen starben kurze Zeit nach der Injektion des Impfstoffes.
Weitere Todesfälle kurz nach Corona-Impfung in der Schweiz und in Israel
Patienten können sich nicht durch den Pfizer/BioNTech-Impfstoff infizieren, denn dieser enthält
nach Herstellerangaben keine Coronaviren. Allerdings benötigt die genetische Codierung des
Wirkstoffs Zeit, um das Immunsystem auf die Krankheitsbekämpfung umzustellen. Für die volle
Wirkung werden zwei Impfdosen benötigt. Studien belegen, dass der Impfstoff nach der ersten
Injektion etwa acht bis zehn Tage benötigt, um einen geschätzten Infektionsschutz von 50 Prozent
zu gewährleisten. Die zweite Dosis soll 21 Tage nach der ersten gespritzt werden und erhöht die
Schutzwirkung nach Herstellerangaben auf 95 Prozent etwa eine Woche nach der Injektion.
Trotzdem bleibt ein Restrisiko von fünf Prozent für eine Infektion mit SARS-CoV-2.
Darüber hinaus ist bislang ungeklärt, ob eine geimpfte Person weiterhin den Erreger an andere
Personen übertragen kann. Mediziner argumentieren, es sei möglich, trotz des eigenen Impfschutzes
das Virus etwa in den Nasenschleimhäuten zu transportieren, wo es nicht vom körpereigenen
Immunsystem zerstört werde. Die Viren würden den Träger dann nicht infizieren – sehr wohl aber
andere Menschen.
Israel durchläuft gerade eine massive Impfkampagne. Etwa eine Million israelischer Bürger wurde
bereits mit dem Pfizer/BioNTech-Impfstoff geimpft – etwa zwölf Prozent der gesamten
Bevölkerung. Nach Angaben der Universität Oxford hat Israel damit die weltweit höchste Pro-
Kopf-Quote an geimpften Personen gemessen an der Gesamtbevölkerung. In der ersten Impfphase
werden primär ältere Personen und medizinisches Personal geimpft.
Impfnebenwirkungen werden in Israel genau erfasst: Etwa eine von 1.000 Personen klagte über
Nebenwirkungen der Impfung wie Schwächegefühl, Schwindel, Fieber oder aber Schmerzen,
Schwellungen und Rötungen nahe der Stelle, an der die Nadel eingestochen wurde.
Nach Angaben der Times of Israel vom 1. Januar mussten 51 Personen nach der Impfung
medizinisch betreut werden. Vier Personen starben kurze Zeit nach Erhalt der Impfung.
Das israelische Gesundheitsministerium betonte, dass keiner der Todesfälle in Bezug zu der
Impfdosis stehe. Der jüngste Fall eines 88-jährigen Mannes werde aktuell noch untersucht.
Ärztin in Mexiko nach Corona-Impfung in Klinik eingewiesen
In Mexiko ist am 2. Januar eine Ärztin nach Behördenangaben in eine Intensivstation eingewiesen
worden, nachdem sie mit dem Pfizer-BioNTech-Vakzin geimpft wurde. “Die erste Diagnose lautet
Enzephalomyelitis”, gab das dortige Gesundheitsministerium bekannt. Dabei handelt es sich um
eine Gehirn- und Rückenmarkentzündung. Das Ministerium wies zudem darauf hin, dass die 32-
Jährige in der Vergangenheit allergische Reaktionen gezeigt hatte. Bisher gibt es keine bekannten
Hinweise aus klinischen Studien, wonach eine Person nach der Anwendung des Impfstoffs von
Pfizer und BioNTech eine Entzündung des Gehirns entwickelt hat. Die beiden Pharma-
Unternehmen waren für Stellungnahmen bisher nicht erreichbar.