Jugend mit Gewaltpropaganda kriegskompatibel machen?

Jugend mit Gewaltpropaganda kriegskompatibel machen?

„Immer mehr Gewalttaten – Schulen außer Kontrolle“ ist mittlerweile in manchen Publikationen zu
lesen.1 Schon vor Jahren wurde die zunehmende Mediengewalt und ihre destruktive Wirkung
angeprangert. Von politisch Verantwortlichen aber auch von Bildungsseite wurde die Dramatik
heruntergespielt. Die neurolinguistische Ideologie (NLP Neurolinguistisches Programmieren), mit
welcher der noch bestehende Wertekonsens gegen Gewalt in unserer Gesellschaft dekonstruiert
wird, könnte eine Wahrnehmungsverschiebung des Kindes in der Grundschule bewirken. „So lautet
ein ‚Glaubenssatz‘ des NLP, die Realität sei nicht wichtig, denn jeder Mensch habe seine eigene
Realität. Ein zweiter NLP-Glaubenssatz besagt, es gebe keine Fehler und kein Versagen, und ein
dritter behauptet, hinter jedem Verhalten stecke eine positive Absicht. Mit diesen absurden
Behauptungen wird die Existenz von Gut und Böse geleugnet. Wenn es keine Realität, keine Fehler
und keine schlechten Absichten gibt, dann gibt es auch keinen Massstab, an dem Recht und Unrecht
gemessen werden können. … So entlarven sich die scheinbar liberalen Glaubenssätze als
Wegbereiter von Gewalt und Willkür.“2
Zersetzungsstrategien unseres demokratischen Gemeinwesens
Aktuell überschwemmen Endzeitromane nebst entsprechenden Filmen, wie etwa „Die Tribute von
Panem“ oder „Maze Runner“ die Gemüter junger Menschen, die oftmals einen sicheren,
grundwertebasierten inneren Halt nicht aufbauen konnten. Prof. Manfred Spitzer spricht nicht
umsonst von „Digitaler Demenz“ und diagnostiziert in seinem letzten Buch „Cyberkrank!: Wie das
digitalisierte Leben unsere Gesundheit ruiniert“ die Gefahr einer weiteren psychischen Verelendung
vor allem auch der jüngeren Generation.
Warum und wozu werden detaillierte, bluttriefende Schilderungen, in denen Jugendliche etwa in
einer Arena (findet man auch in sog. Killerspielen) oder in einer „Schule“ (z.B. Harry Pottter) auf
Leben und Tod kämpfen müssen, in die Gemüter eingespeist? Zu erwähnen ist, daß die
amerikanische Autorin der Tribute von Panem in ihren literarischen Anfängen den
Überlebenskampf von Menschen gegen Ratten, menschengroße Spinnen zum Thema machte.
Seinerzeit arbeitete sie auch für den Weltkonzern Time Warner.3 Interessant zu bemerken ist, daß
die Tribute in den USA ab 17 Jahre in Begleitung Erwachsener, in Deutschland ab 12 Jahre
freigegeben wurden. Es scheint in den us-gesteuerten Bildungsabbau zu passen, eine
Gefühlsdisposition zur Gewaltbereitschaft in der Jugend mit einer Kompetenz hin zum Krieg zu
erzeugen.4 Eine Reihe von Jugendbuchautoren fragen sich, was man der jungen Generation
spannend geschrieben an prosozialen Werten mitgegen kann? In einer Buchbesprechung zu den
„Tributen“ ist zu lesen: „Suzanne Collins zeigt unverblümt: Muss man gar nicht. Man kann es in
der Jugendliteratur halten wie in allen anderen Bereichen unserer zügellosen
Unterhaltungsgesellschaft auch. Die Autorin stellt sich die Frage: kann ich damit Geld verdienen?
Ein Verlag stellt sich die Frage: Können wir damit Geld verdienen? Hollywood stellt sich die Frage:
Können wir damit Geld verdienen? Nichts anderes zählt. Warum sollten die Profiteure mit dieser
1 „Lehrerverband warnt Unsere Schulen sind außer Kontrolle“, https://www.bild.de/politik/inland/schule/situation-anbrennpunktschulen-
ausser-kontrolle-55202968.bild.html, https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.gewalt-andeutschen-
schulen-eine-chronik-tatort-schule.cd0e319f-4277-448b-9dde-bb12194097ef.html,
https://www.focus.de/familie/schule/vbe-studie-gewalt-gegen-lehrer-an-deutschen-schulen-ist-keineseltenheit_
id_8861069.html
2 „Angriffsziel Schule und Kirche“, Dr. phil. Judith Barben, http://www.zeit-fragen.ch/epaper/DATA/GZF/Zeit-
Fragen/ZF/2012/20120611/ZF_20120611_25.htm?p=1&a=12
3 „Warner Bros. Interactive Entertainment, Inc. (WBIE) ist eine Geschäftseinheit der Warner Bros. Home Entertainment
Group. Sie ist ein weltweit operierender Publisher, Entwickler, Lizenzgeber und Vertreiber von Computerspielen,
sowohl für Eigen- als auch Fremdproduktionen. Unter ihrem Dach operiert unter anderem die Warner Bros. Games, die
sich auf die Erstellung, Entwicklung und Produktion von Eigenproduktionen konzentriert und zugleich die größte
Verlagseinheit ist. Zu den Eigenproduktionen zählen u. a. Softwareumsetzungen der hauseigenen DC-Comicreihen
(Batman, Superman), der Filmlizenz zu Der Herr der Ringe und der Lego-Spielwarenmarke. Wegen des umfangreichen
Markenportfolios sowie der Distributions-, Marketing- und Vertriebs-Infrastruktur von Warner Home Video, gilt WBIE
als bedeutender global operierender Computerspielpublisher.“
(https://de.wikipedia.org/wiki/Warner_Bros._Interactive_Entertainment)
4 Vgl. „Bildung als Anpassung?“ Prof. Jochen Krautz, https://bildung-wissen.eu/fachbeitraege/bildung-alsanpassung.
html
2
Einstellung vor Kindern halt machen. Da gibt es aus wirtschaftlichen Erwägungen wirklich keinen
Grund.“
Zu fragen ist dementsprechend danach: „Was passiert, wenn es immer weniger Widerstand gegen
diesen ‚Zeitgeist‘ gibt und wenn die Mechanismen, die Anpassung und Unterordnung unter den
‚Zeitgeist‘ fordern, immer mehr die Oberhand gewinnen? … Die ideologische Begründung für die
Nato-Kriege seit 1999 lieferten vor allem die in die Jahre gekommenen 68er: Joseph Fischer, Tom
Königs, Daniel Cohn-Bendit. Es war der französische Linkspolitiker Bernard Kouchner,
Mitbegründer der «Ärzte ohne Grenzen» und später sogar kurzzeitig französischer Aussenminister,
der schon in den Jahren vor 1999 das Konzept der ‚humanitären Intervention‘ formulierte: ‚Das
Recht auf humanitäre Intervention (droit d’ingérence humanitaire) geht vor. Im Zweifelsfall sogar
vor staatlicher Souveränität.‘ … Ihr ‚Marsch durch die Institutionen‘ war erfolgreich. Ihre
aufgesetzten Ziele ‚Frieden‘ und ‚Gerechtigkeit‘, ihren aufgesetzten ‚Antikapitalismus‘ haben sie
beiseite gelegt. Um so mehr haben sie die ‚kulturelle Hegemonie‘ angestrebt: in allen etablierten
Parteien, in den Medien, in Schulen und Hochschulen, in unseren Vorstellungen vom Umgang der
Geschlechter, von Ehe und Familie, von Erziehung und Bildung, und so weiter, und so weiter …
selbst in den christlichen Kirchen …“5
Nun wird über diverse Medienerzeugnisse Kindern und Jugendlichen actionreich eine düstere
Weltsicht vermittelt. Bereits nach Erscheinen des Films „Avatar“ gab es eine Reihe an
Selbstmorden, weil es eine so „schön“ gezeigte Welt, wie die auf Pandora, bei uns nie geben wird.
Es wird zu zeigen sein, welche Aufgaben Schulen hätten, statt dem Zeitgeist hinterherzuhecheln.
Eine entmutigte, depressiv gemachte Jugend mit Kampfgetöse und Heldenabschlachten in ein
zusammengebasteltes Weltuntergangsszenario (in anderen Filmen sind es Aliens, tödliche Viren
o.ä., die nur wenige Kampfbereite Retter des Planeten überleben) hineinzuziehen sowie eine
tiefenökologisch klingend anmutende Maschinerie zur Bevölkerungsdezimierung vorzuführen,
bietet keine ermutigenden Ausblicke. Genderbewußt agiert die sympathische Heldin und rettet
zudem zunächst ihre jüngere Schwester vor dem sicheren Tod. Es muß in einem solchen Film auch
Momente des Verschnaufens geben, ansonsten hält man die bestialische Orgie der Gewalt
vermutlich nicht durch. Wieso übrigens Katastrophen wie automatisch in üblen Diktaturen enden
müssen, bleibt das Geheimnis diverser Autoren solcher dystopischen Romane bzw. Filme.
Wahrscheinlich würde sonst die kriegerische „Rettung“ (nach Kampf, Verrat und Rache) nicht
mehr als zwangsläufiges Muß behauptet werden können – man sehe nur in die barbarische usamerikanische
Kriegsführung und deren offensichtlich beabsichtigtem Chaos (s. z:B. Libyen). Ein
wahrhaft reduktionistisches, sozialdarwinistisch geprägtes Menschenbild! Was bringt also Rettung?
Die Erwachsenen versagen behauptetermaßen, jedoch BRAVO und andere Quellen machen „Mut“:
Der/die Jugendführer(in) bringts! Das war schon bei Harry Potter, dem neuen Messias so. Ganz wie
der neue Typ von Soldat: „Unternehmer seiner selbst“.6 Früh wird im Unterrichtsgeschehen damit
begonnen, der orientierend strukturierende Steuermann7 des Geschehens wird zum „Coach“, zum
Lernbegleiter herabgewürdigt. Die Desorientierung der Schüler, ihre Infantilisierung durch
„erlebnisorientierten“ Unterricht macht den Weg frei für neue Sinnangebote. Kritische Eltern
werden mit Worthülsen geködert, denn statt Förderung der Empathiefähgigkeit geht es um die
Durchsetzung des Marktes zunächst noch in Form von punktedotierten Wettbewerben (z.B.
Antolin). Diese neue Gesellschaftsordnung einer „marktgerechten Demokratie“ (Angela Merkel)
soll als universelles Prinzip gelten. Zugleich sollen, wie zu zeigen sein wird, nicht nur in der jungen
5 „Politik und innere Haltung“, Karl Müller, https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2018/nr-17-17-juli-2018/politikund-
innere-haltung.html
6 „Schließlich ist die moderne militärische Organisation darüber hinaus gegangen, Soldaten einfach zu befehlen, still zu
stehen und zu schießen. Eine eher zielorientierte Herangehensweise braucht gut trainierte und motivierte Truppen.
Dasselbe gilt im Unternehmenskontext. […] Wir sind überzeugt, dass das maximale Potential der Individuen nur durch
eine Herangehensweise entfesselt werden kann, die in das Herz ihrer Motivation vordringt. Wir bezeichnen diese als
‚Pull’-Methoden. Sie sind schwerer ins Kampfgeschehen einzubringen.“ Zit. nach Prof. Jochen Krautz, „Bildung als
Anpsssung?“ A.a.O., S. 99
7 „Der Lehrer soll und darf also wieder Steuermann des Lernens sein“! http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=1317,
„Der Lehrer ist superwichtig!“ Martin Spiewak, http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=1316, Vgl. http://bildungwissen.
eu/wp-content/uploads/2013/01/Gymnasium-in-NDS-1-2013.pdf
3
Generation die klassischen Feindbilder produziert werden.8 Allgemeiner gefragt: „Warum soll
Deutschland eine Konfrontation gegen Russland anführen?“9
Strategien als Wegbereiter der Auflösung prosozialer Bindung?
Wie nun wird versucht, diese Ideologie in die Gemüter von Kindern und Jugendlichen bei uns zu
implementieren? Der Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Winterhoff „beobachtet [in seiner Praxis]
seit längerem, dass immer mehr Kinder und Jugendliche zu ihm kommen, die den Anforderungen
der Schule, des Alltagslebens und später des Berufslebens nicht mehr gewachsen sind. Die Frage
nach dem Warum beantwortet er aus tiefenpsychologischer Sicht mit teils psychoanalytischen
Begrifflichkeiten und vor dem Hintergrund einer von ihm entwickelten Entwicklungspyramide der
sozialen und emotionalen Psyche. ‚Hinter den Auffälligkeiten der meisten Kinder, die heute zu mir
kommen, steht als Ursache eine nicht ihrem Alter entsprechende Entwicklung dieser Psyche‘, sagt
er und legt an vielen Beobachtungen und Fallbeispielen dar, dass zahlreiche Kinder und Jugendliche
heute emotional und sozial auf dem Stand eines sechzehn Monate alten Kindes stehengeblieben und
gewohnt sind, die Mitmenschen nach ihren unmittelbaren Bedürfnissen steuern zu können. Den
Grund dafür sieht Winterhoff darin, dass es vielen Kindern heute an Erwachsenen fehle, die ihnen
ein klares Gegenüber sind und ihnen die Möglichkeiten geben, ihre Psyche nach und nach zu
entwickeln. …“10
In die „Lücke“ der Halt- und Strukturlosigkeit, unter der heute Kinder und Jugendliche leiden und
die durch sog. „Schulreformen“ wie dem selbstgesteuerten Unterricht sowohl bedingt als auch
befördert werden, fließen von klein auf auch gewalthaltige Inhalte in das Gemüt der jungen
Generation. „Bildung als Persönlichkeitsentwicklung und Erziehung als ein personaler Prozess
zwischen Lehrer und Schüler sind verloren gegangen, stattdessen geht es nur noch um die
Ausbildung der eigenen Arbeitskraft und der quasi industriellen Produktion von Kompetenzen, um
das Human-Kapital der künftigen Ich-AGs.“11 Dazu der Kinder- und Jugendpsychiater Dr.
Winterhoff weiter: „Wir haben jetzt die Situation, dass mehr als jeder Zweite der Heranwachsenden
nach Schulabschluss gar nicht mehr herkömmlich ausbildungsreif ist. Es fehlen ihnen
Arbeitshaltung, Sinn für Pünktlichkeit, Erkennen von Strukturen und Abläufen, das Handy ist ihnen
wichtiger als der Kunde, der vor ihnen steht. Und über das, was sie mal gelernt haben, können sie
nicht angemessen verfügen.“12
Wer hat ein Interesse daran, den immer noch wirksamen Erziehungseinfluß der Eltern hinsichtlich
der Vermittlung von Grundhaltungen wie Sorgfalt, Rücksichtnahme und Pflichtgefühl
auszuschalten? Das Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen ist von der
Aufgabenstellung der Schule her eindeutig:
„Bildungs- und Erziehungsauftrag
(1) 1Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu
verwirklichen. 2Sie sollen Wissen und Können vermitteln sowie Geist und Körper, Herz und
Charakter bilden. 3Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser
8 „Die Anstalt: Das russische Feindbild“ https://www.youtube.com/watch?v=TYWUcopP30M, „Feindbild Russland:
Geschichte einer Dämonisierung“, Hannes Hofbauer, 2016
9 https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2018/nr-14-19-juni-2018/warum-soll-deutschland-eine-konfrontation-gegenrussland-
anfuehren-von-karl-mueller.html
10 Michael Winterhoff: SOS Kinderseele, Was die emotionale und soziale Entwicklung unserer Kinder gefährdet und
was wir dagegen tun können, von Dr. phil. Eliane Gautschi, https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2014/nr-4-
1122014/michael-winterhoff-sos-kinderseele.html
Winterhoff, Michael. SOS Kinderseele. Was die emotionale und soziale Entwicklung unserer Kinder gefährdet und was
wir dagegen tun können. München 2013.
„Hier, an der Schnittstelle zwischen Schulkarriere und Arbeitsleben, wird die Misere am deutlichsten. Firmen klagen in
zunehmendem Masse über nicht ausbildungsfähige Jugendliche, ganze Branchen suchen händeringend qualifizierten
Nachwuchs. Es fehlen nicht nur Grundkenntnisse in Deutsch oder Mathematik, sondern vor allem auch sogenannte ‹soft
skills› wie Arbeitshaltung, Umgangsformen, Sinn für Pünktlichkeit, Erkennen von Strukturen oder auch
Frustrationstoleranz.“ (S. 12)
11 Buchbesprechung: Prof. Jochen Krautz: Ware Bildung, https://www.nachdenkseiten.de/?p=2851
12 “Wir driften weg von dem, was Kinder brauchen”, https://www.ndr.de/kultur/Michael-Winterhoff-hat-einen-Plan-zur-
Kindererziehung,journal978.html, 28.08.17
4
Überzeugung, vor der Würde des Menschen und vor der Gleichberechtigung von Männern und
Frauen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit,
Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und
Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt. 4Die Schülerinnen und Schüler sind im Geist
der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinn der
Völkerversöhnung zu erziehen.“13
Das personale Menschenbild versteht den Menschen als kooperationsfähiges, soziales Wesen, das
erziehbar und erziehungsbedürftig und dabei gleichzeitig fähig zu Vernunft, Ethik sowie
verantwortungsvollen Willensentscheiden ist. Hingegen bewirkt die Hochstilisierung etwa von
Computerspielen zu einem „Kulturgut“ eine zeitgeistig gewollte Lenkung hin zur Abkehr von
Einstellungen gegen Gewalt und Krieg. „‚Computer- und Videospiele sind als Kulturgut, als
Innovationsmotor und als Wirtschaftsfaktor von aller größter Bedeutung‘. Das betonte die
Bundeskanzlerin bei der Eröffnung der Computerspielemesse ‚gamescom‘.“14
Mediengewalt – Gewaltfilme, Horrorfilme, und Gewaltspiele an Computer und Playstation – führt
bei Kindern und Jugendlichen zu messbar mehr Aggressivität bis hin zu Gewaltkriminalität.
„Auch die erste deutsche Längsschnittstudie, die der bayerische Schulpsychologe und
Medienwissenschaftler Dr. Werner Hopf mit Professor Günter Huber und Dr. Rudolf Weiss an
bayerischen Hauptschulen durchführte, belegte den ursächlichen Zusammenhang zwischen
Gewaltspielen und Gewaltdelinquenz, das heisst der Neigung, Straftaten mit brutalen
Körperverletzungen zu begehen. Auch Horror-Gewaltfilme, die in der Grundschulzeit konsumiert
wurden, bewirkten sehr stark die Gewalttätigkeit in der Schule, vermittelt durch aggressive Gefühle
und Einstellungen. Computergewaltspiele verursachten, im Vergleich mit acht sozialen Faktoren (z.
B. Elterngewalt, Schulklima) und Persönlichkeitsfaktoren, am stärksten Gewaltdelinqenz. Hopf
betonte: «Wir erziehen kriminelle Jugendliche und verstärken durch Mediengewalt in ihnen die
Gefühle Hass, Rache und Lust an Zerstörung.» Das habe fatale Konsequenzen für die Zukunft
unserer Gesellschaft: Hopf warnte vor dem «psychologischen Faschismus», den wir produzieren,
wenn wir bei Jugendlichen durch Gewaltspiele Hass und Mordphantasien induzieren.
Psychologischer Faschismus ist die Voraussetzung für den politischen Faschismus.“15
Wie nun funktioniert die längerfristig angelegte Stimmungslenkung in der Bevölkerung? Der
„Vater der Public Relations“, Edward Bernays, argumentierte:
„Wenn wir den Mechanismus und die Motive des Gruppendenkens verstehen, wird es
möglich sein, die Massen, ohne deren Wissen, nach unserem Willen zu kontrollieren und zu
steuern.“
Er bezeichnete diese auf Wissenschaft basierende Technik der Meinungsformung als engineering of
consent (sinngemäß: Technik zur Herstellung von Zustimmung und Konsens). Bernays wohl
bekanntestes Buch „Propaganda“ beginnt mit dem Kapitel Organising Chaos und den Worten:
„Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und
Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Wer
die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung,
welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist. Wir werden regiert, unser Verstand
geformt, unsere Geschmäcker gebildet, unsere Ideen größtenteils von Männern suggeriert,
von denen wir nie gehört haben. Dies ist ein logisches Ergebnis der Art wie unsere
demokratische Gesellschaft organisiert ist. Große Menschenzahlen müssen auf diese Weise
kooperieren, wenn sie in einer ausgeglichen funktionierenden Gesellschaft zusammenleben
sollen. In beinahe jeder Handlung unseres Lebens, ob in der Sphäre der Politik oder bei
Geschäften, in unserem sozialen Verhalten und unserem ethischen Denken werden wir
durch eine relativ geringe Zahl an Personen dominiert, welche die mentalen Prozesse und
13 http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayEUG/true?AspxAutoDetectCookieSupport=1
14 https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2017/08/2017-08-22-merkel-gamescom.html
15 „Wird sich die Gesellschaft zu einem wirksamen Jugendschutz durchringen?“ Münchner Kongress ‚Computerspiele
und Gewalt‘: Medienwirkungsforscher aus Deutschland und den USA legen neueste Ergebnisse vor, von Renate Hänsel
und Dr. Rudolf Hänsel,
5
Verhaltensmuster der Massen verstehen. Sie sind es, die die Fäden ziehen, welche das
öffentliche Denken kontrollieren.“16
Kern der Erziehung zur Demokratie ist jedoch die Entwicklung eines sozialen Gefühls und die
Einübung prosozialen Handelns. Das entspricht dem personalen Menschenbild des Grundgesetzes,
welches das Bundesverfassungsgericht wie folgt formuliert hat: „Das Menschenbild des
Grundgesetzes ist nicht das eines isolierten souveränen Individuums, das Grundgesetz hat vielmehr
die Spannung Individuum – Gemeinschaft im Sinne der Gemeinschaftsbezogenheit und
Gemeinschaftsgebundenheit der Person entschieden, ohne dabei deren Eigenwert anzutasten.“17
Aufgaben der Schule zur Gemeinschaftsbildung und ihre Zerstörung
Unter Gemeinschaftsbildung werden viele verschiedene Qualitäten verstanden wie einander
zuhören, aufeinander eingehen, gegenseitig behilflich sein, Interesse füreinander entwickeln,
Mitgefühl für die Situation des andern entwickeln, Gespräche und Diskussionen führen, gemeinsam
Konflikte erörtern und gangbare, gerechte Lösungen suchen usw. Dies sind alles Dinge, die der
Mensch in einer demokratisch ausgerichteten Gesellschaft benötigt, ohne die eine solidarische
Gesellschaft gar nicht entstehen kann. Die Schule hat grundsätzlich die Aufgabe, dieses Mitgefühl
zu fördern. Dies nennt man Empathie-Entwicklung, die Grundlage einer gedeihlichen
Zusammenarbeit, eines konstruktiven Klassenklimas. Der Schüler allerdings bringt viele
Voraussetzungen mit, die die Entwicklung behindern können: ungute Vorbilder aus der medialen
oder realen Welt, Rückzugs- und Ausweichbewegungen, die der individuelle Lebensweg
entwickelt. Dem Pädagogen stellt sich die Aufgabe, solche Fehlentwicklungen zu erkennen, ihnen
auch etwas entgegenzuhalten. Es handelt sich hier also nicht einfach um entwicklungsbedingte
Defizite, die in der Erziehung immer entstehen können, sondern um von aussen gelieferte negative
Identifikationsfiguren wie Comic-Helden, Monsterwesen und andere Figuren. Allen gemein ist ein
Realitätsverlust, der bei der Gemeinschaftsbildung und auch dem Lernen hinderlich ist.18
„Dafür ist es unerlässlich, dass Anleiten und Begleiten wichtige Bestandteile der Erziehung sind.
Bei den derzeit favorisierten offenen Konzepten in Kindergarten und Grundschule herrscht die
Vorstellung, das Kind solle sich frei entscheiden und lernen. In solchen Konzepten können Erzieher
und Lehrer diese wichtige Leistung zur Entwicklung der emotionalen und sozialen Psyche jedoch
nicht erbringen. Das Kind ist auf sich gestellt.“19
In einer solchen Belastungssituation werden Kinder unter dem Vorwand, ihre Phantasie anzuregen,
schon in der Grundschule mit sog. „Fantasyliteratur“, mit Hexen, Kobolden und Zauberei irritiert.
Die Vermittlung irrealer Inhalte kann an sich schon einen pathogenen (krankheitserzeugenden)
Einfluss auf das kindliche Gemüt haben: Kinder sind darauf angewiesen, von den Erwachsenen zu
lernen. Sie tun dies häufig durch Identifikation und Imitation. Mit der Vermittlung irrealer Inhalte
wird das Kind nicht nur mit Falschem konfrontiert, sondern es wird gegen dessen Anlagen
gearbeitet, die bereits beim Neugeborenen vorbereitet sind, haben sie doch von Geburt an einen
Sinn für die Realität. Die Lektüre in der Grundschule wird flächendeckend mit „Antolin“ bearbeitet.
Antolin ist ein Internetportal, das von einem Verbund des SchulbuchverlagesWestermann mit
Apple und Google (sie liefern die allfälligen Apps)gestaltet wird. Genutzt wird hierbei die
“Anziehungskraft des PC auf Kinder“, für die Apps wird ein Tablet o.ä. benötigt. Dann gibt noch
Quizfragen zu einzelnen, auf einer Liste stehenden Büchern. Jeder Schüler bekommt ein
Punktekonto für richtig beantwortete Fragen, falsche Antworten ergeben einen Punkteabzug.
Interessant ist, daß unter Feste und Feiertage das us-amerikanische Horrorfest „Halloween“
aufgeführt ist. Wer Bücher, die eigentlich für höhere Klassen vorgesehen sind, liest, erhält mehr
Punkte als solche für die aktuelle Altersstufe. Das Ganze findet als Wettbewerb statt, in dem – je
nach Punktekonto – Urkunden oder Orden vergeben werden. Dadurch sollen Schüler zum Lesen
animiert werden.
16 https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Bernays
17 BVerfGE 4,7/15 (1954), st. Rspr.), Vgl. https://weltanschauungsrecht.de/Leitprinzipien#_ftnref4
18 Welche Aufgaben haben Schulen? von Roland Güttinger, http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=1320
19 Winterhoff, Michael. SOS Kinderseele. Was die emotionale und soziale Entwicklung unserer Kinder gefährdet und
was wir dagegen tun können. München 2013, S.154
6
Was bringen beispielsweise Kinder aus der Schulbücherei nach Haus, welche geistige Nahrung
wird ihnen angeboten.?
Neulich kam ein Junge aus der ersten Klasse Grundschule verstört nach Hause. Er und andere
Kinder hatten von der Lehrerin eine Auswahl Bücher vorgelegt bekommen, aus der sie sich jeweils
eines zum Lesenüben mit nach Hause nehmen sollten. Der Junge entschied sich für die „Spiderwick
Geheimnisse – Die Rache der Kobolde“. Schon das Titelbild mit einem verquollenen Gesicht einer
Mischung aus Mensch und Molch, aus dessen Haupt kahle Äste ragten, war abstoßend. Der Trailer
zum Film „Die Geheimnisse der Spiderwicks“ versprach Düsteres: „Lieber Leser, du wirst bald
merken, daß um uns herum phantastische Geschöpfe wohnen“. Die Rede ist von Elfen und
Kobolden, üblen, bedrohlichen Gestalten sowie einer Gruppe von Kindern, die in eine irreale Welt
gezogen werden. Es geht um todbringende Monster, mißgünstige Zwerge und hilfreiche, aber auch
böse Drachen. Bedohlich sind auch Riesen, die nur im Schlaf zu töten sind. Immer wieder müssen
monströse Gestalten niedergekämpft werden und die Kinder um ihre Leben fürchten. Beworben
werden die Bücher mit „liebervoller“ Aufmachung, „packenden Charakteren und tolldreisten
Abenteuern“, es sei die „richtige Mischung von Gefahr und Humor für Kinder“, ein „spannendes
Familienabenteuer“.20
Gezielte Vermarktungsstrategien und geschickte Werbung sollen eine starke Anziehungskraft sog.
Fantasyliteratur auf Kinder und Jugendliche ausüben. Gewalt und Zerstörung stellen die
Hauptaspekte dieses Genres dar und brutalste Schilderungen von Folter und Mord werden zu Spaß
und Unterhaltung verklärt. „Gearbeitet“ wird mit Schwert, Machete und Explosivmitteln. In
ergänzenden Computer- und Kinofilmen werden Kinder und Jugendliche in eine Art Kriegsszenario
hineingezogen. Untergraben werden dabei die Grundlagen einer humanen Gesellschaft. In diversen
Computerspielen werden mitmenschliche Polaritäten aufgebaut, indem die „Helden“ animiert oder
genötigt werden, „einzeln oder gemeinsam andere Menschen als Gegner oder Feinde
wahrzunehmen, diese Menschen verächtlich zu machen, sie zu erniedrigen, zu foltern und zu töten,
sowie ihre Lebensgrundlage zu zerstören.“21
Sollen zentrale prosoziale Qualitäten wie z.B. „Empathiefähigkeit“ und „Solidarität“ als Mittel
umgewertet werden, um Kinder etwa für einen Kampf gegen (irreale) böse Monster, Kobolde
(Spiderwick Geheimnisse) etc. zu konditionieren und damit bereit für einen Aufbau von
Feindbildern sowie der Relativierung von strukturiertem Lernens zu machen? Damit könnte eine
sog. „Kompetenz“ erzeugt werden, wie sie der „LehrplanPlus“ für die Grundschule erfordert. Eine
Gruppe verantwortungsbewußer Eltern hat zur Umorientierung von Unterricht analysiert: „ …der
Lehrplan [geht] ‚von einem konstruktivistischen Lernbegriff aus, demzufolge der Mensch Wissen
konstruiert auf der Basis seines individuellen Vorwissens sowie seiner Wahrnehmung und der
Bedeutung, welche das jeweilige Thema für ihn persönlich hat.‘ (LehrplanPLUS, Bildungs- und
Erziehungsauftrag der Grundschule; 2., S. 15). Dies bedeutet, dass jedes Kind sich seine subjektive
Sicht der Welt, sein persönliches, für sich relevantes Wissen konstruieren soll. Der Erwerb von
grundlegendem Wissen und soliden Fertigkeiten darf aber nicht persönlichen Vorlieben überlassen
bleiben. Eine weitere Folge dieser Auffassung ist, dass individualisiert gelernt wird, also nicht mehr
alle Schüler am gleichen Sachverhalt lernen. Die Lernzielgleichheit wird aufgegeben. Der
Klassenunterricht wird aufgelöst.
Konstruktivismus bedeutet die Abschaffung der Pädagogik, die Abschaffung dessen, was sich die
Menschheit errungen hat. Nämlich, dass Wissen und Kulturtechniken – und damit Kultur – von
einem Wissenden, einem Lehrer, der hierfür sein Handwerkszeug gelernt hat, an einen Schüler,
einen Noch-nicht-Wissenden, in einem Beziehungsgeschehen vermittelt werden können und
müssen. Hier-für wurden die allgemeinbildenden Schulen gegründet.
Und das, was mit Hilfe der Schule erst erlernt werden und Ergebnis von Bildung sein soll, wird hier
von Grundschülern bereits ab der ersten Klasse erwartet: eine reife Persönlichkeit, die auf dem
20 https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Spiderwick-Geheimnisse
21 Gewaltspiele: „Untergrabung der humanen Gesellschaft“, https://www.focus.de/digital/games/gewaltspieleuntergrabung-
der-humanen-gesellschaft_aid_379942.html
7
Hintergrund ihres Wissens und ihrer Erfahrungen einschätzen kann, was wichtig und was unwichtig
ist, die sich dann selbst das Lernen organisieren kann.
Es gibt Wirklichkeit und objektives Wissen, was den Kindern auch so vermittelt werden muss. Das
ist eine zentrale Aufgabe von Schule und das erwarten wir von Schule.“22
Die „Tribute von Panem“ – eine gefährlich-faschistoide Brot- und Spielegeschichte?
Ebenfalls als Lektüre für Schüler gelten „Die Tribute von Panem“, ein sogenannter Endzeitroman
aus den USA. Konstruiert wurde der weitgehende Untergang Nordamerikas aufgund von Kriegen
und Naturktastrophen mit der Folge der Errichtung einer brutalen Diktatur, des „Kapitols“ sowie
dadurch unterdrückten armen „Distrikten“. Nach der Niederschlagung eines Aufstandes führten die
Herrscher zur Demionstration ihrer Macht nach dem Vorbild von Brot und Zirkusspielen (Panem et
Circenses) die sogenannten „Hungerspiele“ ein. Hierzu wurden jedes Jahr Jugendliche ausgelost,
die sich bis auf den Tod bekämpfen mußten. Am Ende durfte nur noch ein „Tribut“ übrigbleiben.
Übertragen wurde das Gemetzel auf Großbildleinwänden. Die Heldin kann geschickt mit Pfeil und
Bogen umgehen. „Katniss selbst wird als androgyne, kämpferische, verantwortungsvolle, schmerzunempfindliche,
den Lebensunterhalt für ihre Familie verdienende, autarke Amazone dargestellt.
Katniss hat ausdrücklich keinen Kinderwunsch. Vor allem aber hat Katniss keine ebenbürtige
weibliche Vertrauensperson, keine Freundin: alle ihre ebenbürtigen Bezugspersonen, mit denen sie
diskutiert, sind Männer: … Zudem gibt es in allen drei Büchern keinen Sex und keine
Vergewaltigung – beides verwunderlich in einer Geschichte über Jugendliche und über Kämpfe und
Liebe zwischen ihnen.“23 In einer Rebellion gelingt es unter Führung des militärisch ausgebildeten
Mädchens, das Kapitol zu besiegen. Sie rächt sich an der Präsidentin eines „Distrikts“ u.a. für die
Ermordung ihrer Schwester und tötet diese.
Der „Freiheitskampf“ pendelt zwischen Gewalt und Gegengewalt hin und her, schwankt zwischen.
Propaganda und Gegenpropaganda. Die Methoden der „Rebellen“ werden nicht hinterfragt, die
Sympathien des Publikums liegen eindeutig auf deren Seite. Jedoch: Auch im Überzeugungstäter
steckt faschistisches Potential. Die von der Autorin ausgearbeiteten, bluttriefenden Szenen wühlen
Leser und Zuschauer auf. Es ist übrigens eine Zuschauermanipulation, wenn etwa die Tagesschau in
Bezug auf Syrien die von Saudi-Arabien und dem „freien“ Westen ausgerüsteten Terrorkräfte gegen
die legitime Regierung als „Rebellen“ verharmlost.
Es stellt sich die Frage, ob nicht die breitflächige Einspeisung von inhumanen Schilderungen – vor
allem in die junge Generation – der gemütsmäßigen Neuausrichtung hin zu einem militaristisch
gespägten Menschenbild dienen soll?
„‚Mit dem Maastrichter Vertrag des Jahres 1992 wurde die Demokratie in der heutigen
Europäischen Union ausgehebelt und der Bürger vom Souverän zum Konsumenten abgewertet.
,Shareholder value‘ trat an die Stelle einer Marktwirtschaft, die seinerzeit wirklich noch sozialen
Charakter hatte‘, erklärt Wimmer und ergänzt: ‚Der ordinären Angriffskrieg gegen Jugoslawien
sieben Jahre später beförderte ,die westliche Wertegemeinschaft‘ schließlich auf den Müllhaufen
der Geschichte.‘ Willy Wimmer … möchte an eine Zeit erinnern, in der das Grundgesetz nicht nur
geachtet wurde, sondern dem Bürger auch verbriefte Sicherheit bot. Eine Zeit, in der die
Bundeswehr eine reine Verteidigungsarmee war und sich nicht an Angriffskriegen auf der ganzen
Welt beteiligte. …“24
Wie folgen wir immer noch den Weltmachtphantasien der USA?
Es besteht sicherlich Einigkeit darüber, daß die Schere zwischen arm und reich immer mehr
auseinandergezogen wird und durch die konzernfreundliche Politik von EU(dSSR) und
Bundesregierung bis hinunter in Gemeinden befeuert wird. Der Osten Deutschlands ist aufgrund der
Deindustrialisierung nach westlichem Konzerndiktat – Auflösung der bewährten LPGs und
Entwertung der bewährten beruflichen Qualifikationen – mit hoher Arbeitslosigkeit zum
Armenhaus degeneriert. Indem die Ökonomisierung aller Lebensbereiche des Bürgers sich
22 „Eltern für eine gute Bildung – Nein zum LehrplanPLUS“, http://www.eltern-fuer-gute-bildung.de/
23 https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Tribute_von_Panem
24 https://zeitgeist-online.de/exklusivonline/nachrichten-aus-der-redaktion/47-online/1066-deutschland-im-umbruchneue-
vortragsreihe-mit-willy-wimmer.html
8
zunehmend totalitär auswirkt und der Verfassungsgundsatz „Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus.
(Art. 20 Abs 2 GG)“ längst nicht mehr zu gelten scheint, die Miltarisierung in Schule und
Gesellschaft immer bedrängender wird, ist es umso wesentlicher sich auf die Grundlagen
zurückzubesinnen. „Demnach ist die Republik ‚die (verfasste) Bürgerschaft selbst, die ihr Recht in
der Erkenntnis des Richtigen für das gute Leben aller in allgemeiner Freiheit auf der Grundlage der
Wahrheit sucht.‘ (Schachtschneider 2005, S. 75) Demokratie beruht daher auf dem offenen und
ehrlichen Dialog von Bürgern, die sich um die gemeinsame Erkenntnis des Richtigen zum
gemeinsamen Wohl bemühen. Und hierzu bedürfen die Bürger der Bildung, sie haben ein Recht auf
Bildung, wie auch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in Art. 26 festhält. Bildung und
Wissenschaft müssen somit dem Anspruch auf Aufklärung nachkommen: Bildung muss in einer
Republik alle Bürger ohne Maßgabe des Besitzes zu Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit im
Denken und Handeln befähigen, damit sich der Mensch in Gemeinschaft selbst bestimmen kann. In
einem republikanisch verstandenen Freiheitsbegriff sind dabei individuelle Selbstbestimmung und
Gemeinwohl kein Gegensatz, sondern bedingen einander: Freiheit, Vernunft, Gemeinschaftlichkeit
und Verantwortung sind untrennbar verbunden.“25
Nach den Kriegsgreueln wurde von der UN-Generalversammlung 1948 die Allgemeine Erklärung
der Menschenrechte verabschiedet. Sie gelten universell. „Der ganze Bereich der Grundrechte setzt,
wie es das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (GG) in Art. 1 Abs. 2 ausdrückt, die
Existenz von ‚unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft,
des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt‘ voraus.
Martin Kriele hat festgestellt: ‚Die Begriffe ‘Grundrechte und Menschenrechte’ werden zwar häufig
gleichbedeutend verstanden. Aber nach dem Schwerpunkt sowohl ihrer Herkunft als auch des
Sprachgebrauchs kann man so unterscheiden: Grundrechte sind positives Recht‘, das heißt von
einem staatlichen Gesetzgeber festgelegtes Recht, ‚Menschenrechte sind Naturrecht‘, das heißt, sie
bestehen vor jeder staatlichen Festlegung und unabhängig davon, ob ein Staat sie anerkennt oder
nicht.‘“26
Tatsächlich existieren in der Welt trotz dieser Grundlagen aufgrund eines falschen Welt- und
Menschenbildes immer noch Krieg und Unterdrückung, werden Menschen auch weiterhin im
Profitinteresse des militärisch-industriellen Komplexes sowie der Rohstoffaneignung (speziell der
„freien“ USA) auf dem Altar von Macht und Gier geopfert. Die Parteienoligarchie bei uns erträgt
(wie später auszuführen sein wird) anscheinend keinen Frieden, schürt weiterhin Feindseligkeiten
gegen uns wohlgesonnene Nachbarländer. Diese Weltsicht wird über eine Fülle an
Medienerzeugnissen bereits in Elternhus und Schule der jungen Generation eingeträufelt. Die
Abgrenzung einer sog. Jugendkultur im Sinne des ‚American Way of Life“ hat mit der
Digitalisierung27 und der Hinführung in irreale, gewalttätige Welten im Gemüt von Kinder und
Jugendlichen zu einer wachsenden Gewaltbereitschaft geführt.
„Die kulturelle Komponente der Weltmacht USA ist bisweilen unterschätzt worden; doch was
immer man von ihren ästhetischen Qualitäten halten mag, Amerikas Massenkultur besitzt,
besonders für die Jugendlichen in aller Welt, eine geradezu magnetische Anziehungskraft. Ihre
Attraktion mag von dem hedonistischen Lebensstil herrühren, den sie entwirft; ihr weltweit großer
Anklang ist jedenfalls unbestritten. Amerikanische Fernsehprogramme und Filme decken etwa drei
Viertel des Weltmarktes ab. Die amerikanische Pop-Musik ist ein ebenso beherrschendes
Phänomen, während Amerikas Marotten, Eßgewohnheiten, ja sogar seine Mode zunehmend imitiert
werden. Die Sprache des Internets ist Englisch, und ein überwältigender Teil des Computer-
Schnickschnacks stammt ebenfalls aus den USA und bestimmt somit die Inhalte der globalen
Kommunikation nicht unwesentlich.“28
25 http://www.ak-gesamtschule.de/PDF-AKG/Krautz-Bildungsreform-und-Propaganda.pdf
26 Martin Kriele, Einführung in die Staatslehre, 1994, S. 132, zit. nach Prof. Dr. Wolfgang Waldstein, Naturrecht
Pluralistische Gesellschaft und Naturrecht, Schriftenreihe der Aktion Leben e.V., Abtsteinach/Odw., 1. Auflage 2003,
Nr. 16
27 „Der Bildungsputsch“, Matthias Burchardt, http://www.nachdenkseiten.de/?p=32087
28 Zbigniew Brzeziński, a.a.O., S.46
9
Ökonomisierung der Bildung und zunehmende Militarisierung verbinden sich zu einem
problematischen Almalgam. Der dazugehörige Einfluß der Krake Bertelmann hat in Schule und
Hochschule zu wachsender Vereinzelung der Lernenden geführt. Hinzu kommt eine Umwandlung
von Schulen in nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspukten der Effizienz geführte Unternehmen
und eine Lehrerbildung, in der die Bereitschaft zu individualisierten Stoffplänen und
individualisierenden Unterrichtsmethoden mit ökonomischem Druck (u. a. befristete Stellen, sog.
schulscharfe Einstellungen) zu erzwingen versucht wird. Der neue Mensch gilt hier „vor allem als
‚Humankapital‘, in das investiert werden muss, um Wirtschaftswachstum zu generieren.“29 Hierbei
wird der Begriff der „Solidarität“ neu bestimmt: Im aktuellen politischen Alltagsbetrieb meint er
eher„Loyalität“. Es ist im militärischen Sinne ggfs. das Zusammenstehen im Kampf, im Krieg. Um
die besten Plätze in den Erwerbshierarchien wird ein erbarmungsloser Wettbewerb geschürt. Nicht
umsonst wirbt „die Bundeswehr damit …, dass die im Militär erworbenen Kompetenzen genauso
auch in der Wirtschaft einsetzbar seien: ‚Im Rahmen Ihrer Ausbildung erhalten Sie auch
Gelegenheit, Ihre Fach-, Sozial-, und Führungskompetenz weiter zu entwickeln. So stehen Sie nach
Ablauf Ihrer Verpflichtungszeit der Wirtschaft als fachlich höher qualifizierte Arbeits- oder
Führungskraft wieder zur Verfügung. Dieser ‚Gleichschritt’ von militärischer Karriere und
zivilberuflicher Qualifikation beinhaltet attraktive Einstellungsmöglichkeiten mit höherem
Dienstgrad sowie interessante und zukunftsträchtige Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten.‘“30
Ökonomisierung und Militarisierung von Bildung
Da die naturrechtlich begründeten Menschenrechte der Erzeugung einer Kriegsbereitschaft vor
allem in der Jugend im Wege stehen, wird der jungen Generation vorgegaukelt, daß sie die Künder
einer angeblich neuen Zeit seien (s. auch BRAVO etc.).
Die Genderideologie (s. Tribute von Panem) wird dazu genauso benutzt wie die Erzeugung einer
Kampfbereitschaft31 gegen alle Formen der Tyrannei – erkärt werden sie dazu jeweils vom
Imperium, in diesem Falle den USA und ihren europäischen „tributpflichtigen Vasallen“32 speziell
in Deutschland. Die edlen Motive der „guten“ Kämpfer, die nach atavistischem
Schlachtengetümmel am Ende eine neue Zeit künden wollen, wendet lediglich das Blatt der Macht.
Der (spektakuläre) Tyrannenmord hat noch nie in der Geschichte einen neuen Menschen
hervorgebracht (s. auch Libyen). Und von der Medienwirkung her läßt sich eine Handlung nicht in
‚brutale‘ und ‚soziale‘ Teile aufspalten.
Überhaupt müssen Filme wie auch „Herr der Ringe“ sozial wirkende Passagen enthalten, damit der
Konsument diese Orgie der Gewalt durchhält . Es besteht die Gefahr, daß eher die neuen –
bindungs- und beziehungslosen – „Pimpfe“ gezüchtet werden sollen, die es (angeblich) besser
wissen, als die Erwachsenen, die doch nur Kriege anzetteln und das Klima, die Umwelt etc.
ruinieren. Die Kinder und Jugendlichen werden, geködert mit „edlem“ Anliegen, vorangeschickt,
um der emotionalen Bereitschaft zu „humanitären Interventionen“ weiter Bahn zu brechen. Warum
haben Romane wie „Die Tribute von Panem“ oder „Maze Runner“ so großen Erfolg? Was ist im
Vorlauf einer emotionalen Fundierung der Jugendlichen geschehen, ein solches Gemetzel als
„spannend“, „cool“ und zugleich sich auch davon angesprochen zu fühlen, wie „hübsch“ die
Darsteller der Jungen sind? Selbstverständlich werden beim Casting Sympathieträger ausgewählt,
die auch für die Darstellung einer ansprechenden Romanze taugen. Überhaupt entspricht die
„Rebellengruppe“ einer Ansammlung von Jugendlichen, die als „selbstlose“ Kämpfer wie die
Künder einer neuen Zeit aufgebaut werden.
Als Literaturwünsche in Schulen kommen Lektürevorschläge oftmals von Schülerseite und manche
Lehrer geben einer Bearbeitung nach, weil Romane wie die „Tribute“ als Ausdruck einer
„Jugendsprache“ o.ä. gelten. Manche Rezensenten sehen in den Romanen „Mädchenliteratur,
29 Prof. Jochen Krautz, Bildung als Anpassung?, a.a.O, S. 90
30 Prof. Jochen Krautz, Bildung als Anpassung?, a.a.O. S. 99
31 „Mörderische Medien Warum Gewaltfilme und -spiele Gewalt verursachen“,
http://www.sueddeutsche.de/wissen/moerderische-medien-warum-gewaltfilme-und-spiele-gewalt-verursachen-
1.632432
32 „Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“, Zbigniew Brzeziński,. S. Fischer Verlag, 2001
10
durchsetzt von den Wunschvorstellungen Minderjähriger“.33 Bearbeitet und (im Unterricht!) als
Film präsentiert werden diese Machwerke hinsichtlich einer Beschreibung der Charaktere und einer
inhaltlichen Zusamnmenfassung in Form von Referaten. Bei Schülern, die aufgrund dieser
Vertiefung in die Abgründe der Gewalt in eine depressive Stimmung geraten, können auch
Traumatisierungen zurückbleiben.34
„Gehirne entwickeln sich entsprechend ihrer Nutzung – wie jeder Muskel. Und so wie Eltern
verantwortlich sind für gesundes Essen und genügend Bewegung, sind sie verantwortlich für die
Gehirn- und damit auch für die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Kinder. Eine Gehirn-Diät wäre
angebracht, um die Köpfe nicht zu vermüllen und zu überreizen, um Synapsenbildung und Sprache
zu evozieren. Trauma- und Gehirnforscher fordern bereits ‚Naturschutzgebiete für die geistige und
seelische Entwicklung sowie gewaltfreie Zonen‘.“35
Natürlich ist es sicherlich verdienstvoll, wenn Lehrer im Unterricht versuchen, bei den Schülern
eine für die Verteidigung der Demokratie positive Stimmung zu legen. Was macht man als Bürger
in einem Rechtsstaat, der immer mehr abgebaut wird (z.B. Meinungsfreiheit, Gefahr eines
Polizeistaates) und in einer Republik, die die Politik gerade „abwickelt“36? Es besteht zunehmend
die Gefahr, daß, von Teilen der Politik mitgetragen, Gewalttäter einen „guten“ Grund haben,
mißliebige Personen und Sachen zu attakieren (s. G20-Gipfel in Hamburg). Der einst vorhanden
Anti-Gewaltkonsens in der Gesellschaft ist längst aufgeweicht (s. auch Gewalt gegen Polizei und
Rettungskräfte, Mobbing und Angriffe auf Mitschüler sowie Lehrer in Schulen). Heutzutage
müssen Rentnerinnen selbst auf dem Friedhof mit Übergriffen rechnen – der Willkür der Gewalt
wurde schon lange der Boden bereitet. Wie muß man die Väter und Mütter dieser neuen Revolution
(be)nennen?
Es wäre zu diskutieren, wie man die junge Generation wieder mit den “Klassikern“ anfreundet. Da
wären Böll, Dürrenmatt, Manfred Gregor (Dorfmeister: Die Brücke, Stadt ohne Mitleid, Die
Straße), Brecht und Orwells „Animal Farm“ zu nennen, aber auch Schiller, Lessing, Goethe,
Sophokles und andere. Wie kommt es, daß als geistige Kost in Schulen ein Buch wie „Tschick“
verbreitete Schullektüre ist? Ein Autor, dessen erklärtes Anliegen es ist, die Jugend von den
Erwachsenen abzukoppeln?
„Für ein Buch, dass der Zielgruppe Jugendliteratur angehört, ist Die Tribute von Panem schließlich
außerordentlich brutal. Zur Erinnerung: Hauptsächlicher Inhalt dieses Buches ist es, dass
Minderjährige sich gegenseitig töten. … Die Rechtfertigung, mit der diese Bücher den
Heranwachsenden dargeboten werden, lautet per Klappentext etwa: So könne man Hinterfragen,
inwieweit sich die Geschichte bereits mit der heutigen Gesellschaft decke. Gemeint ist damit wohl
eine Gesellschaft, in der sechzehnjährige Mädchen in Heidi Klums Zuhältershow erniedrigt werden.
Die Frage nach der Entwicklung der Medien- und Unterhaltungskultur unseres Landes (oder
Amerikas) hin zu einer Art Panem kann und sollte man sich natürlich stellen. Doch dieses Buch
reflektiert wenig, hinfragt kaum etwas. … Und unterschwellig schwingt immer die Faszination für
die große Show (Hungerspiele) mit. Das mündet in dem ersten Teil gar in folgender Äußerung der
Ich-Erzählerin Katniss: ‚Eine Woge der Dankbarkeit gegenüber den Machern der Sendung
überkommt mich.‘ Dankbarkeit also gegenüber denen, die Kinder im blutigen Kampf aufeinander
hetzen. Über den Moderator der Sendung hat Katniss übrigens bei aller anfänglichen Abneigung am
Ende folgendes Urteil parat: ‚Caesar Flickerman ist fantastisch, provozierend, witzig und gerührt, je
33 „Weltbestseller Warum „Die Tribute von Panem” Literatur sind“,
https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article108597915/Warum-Die-Tribute-von-Panem-Literatur-sind.html
34 „Medienkonsum und Hirnentwicklung“, Auszug aus einem Aufsatz von Gerald Hüther, Prof. für Neurobiologie,
Universität Göttingen und Mannheim/Heidelberg aus «Infobrief Nr. 25, Dezember 2007,
Vgl. auch „Mörderische Medien Warum Gewaltfilme und -spiele Gewalt verursachen“,
http://www.sueddeutsche.de/wissen/moerderische-medien-warum-gewaltfilme-und-spiele-gewalt-verursachen-
1.632432
35 „Auf immer verdorbene Seelen“, https://www.deutschlandfunkkultur.de/auf-immer-verdorbeneseelen.
1005.de.html?dram:article_id=158052
36 Vgl. Willy Wimmer, Deutschland im Umbruch, 2018
11
nachdem.‘ Dieses Buch hat den deutschen Jugendliteraturpreis 2010 erhalten. Eine Katastrophe, ein
fürchterlicher Affront gegenüber allen Kinder- und Jugendbuchautoren, die sich den Kopf darüber
zerbrechen, wie man den jungen Lesern neben zweifellos unabdingbarer Spannung etwas Gutes,
etwas Edles mit auf den Weg geben kann.“37
Demgegenüber steht eine emotionalisierende Musikbewegung etwa des Emo-Punks und verwandter
Genres, die ein rein äußerlich und stimmungsmäßig düsteres Weltbild von Verzweiflung und Trauer
repräsentieren. Es wäre interessant, Querverbindungen zu politischen Kampfbünden zu
untersuchen, die mittels dramatisch hochstilisierter Bedrohungen durch „kapitalistische“ oder
„konservative“ (s.auch 68-er Bewegung) Andersdenkende diese auszuschalten gedenken (Antifa).38
Hinzu kommt die Zerstörung aller Traditionen im Stile einer permanenten Revolution: Die
Botschaft von Pink Floyd ‚We don’t need no education‘ scheint aufgegangen.
Der von über 10 Mio. Besuchern goutierte Ökothriller „Avatar“ hat nicht nur Jugendliche
stimmungsmäßig ergriffen. Neben der Eugenik ist es ein Anliegen der sog. Tiefenökologie,
„unnütze“ Teile der Gesellschaft zu eliminieren und die Bevölkerung zu dezimieren (Malthus
u.a.).39 40 Damit verwandt scheint auch die Rechtfertigung des sog. „Ökoterrorismus“ zu sein, der
eine Anklage gegen die Menschheit erhebt. „Die direkte, radikale Aktion legitimiert sich nämlich
als Widerstand gegen die weit schlimmeren Verbrechen der menschlichen gegen andere Arten, ja,
die Natur insgesant. … [Der Ökoterrorismus sei] nur eine Antwort auf den ‚wirklichen‘
Terrrorismus, dessen sich die industrielle Zivilisation oder, allgemein betrachtet, die Gattung
Mensch tagtäglich und in großem Maßstab schuldig macht.“41
Armeestrategien zur Köderung der Jugend abwehren
Mit PR-Strategien sollen bereits Kinder und Jugendliche für Krieg und Gewalt desensibilisiert
werden. Bundeswehr, Bild-Zeitung aber auch BRAVO betreiben Kriegswerbung: „ … Am 16.
Oktober [2017 startete] bei YouTube ‚Bundeswehr Exclusive‘:
‚Erstmals berichten deutsche Soldaten direkt von einem Auslandseinsatz. […] Wie sie sich in
Deutschland auf ihren Einsatz vorbereiten. Wie sie sich von ihren Lieben verabschieden.‘ … ‚Wir
machen den Einsatz erlebbar, zeigen ihn aus der Perspektive unserer Soldatinnen und Soldaten‘, so
der Bundeswehr-Sprecher Dirk Feldhaus. ‚Über den Facebook-Messenger können die Zuschauer
Nachrichten, Videos und Bilder aus dem Einsatz bekommen – ganz so, als wäre ein Freund im
Einsatz dabei.‘ Der Trailer ist bereits vielversprechend – ungewöhnliche Kameraperspektiven,
zackige Schnitte, Kriegsspiel-Ästhetik und Exotik inklusive afrikanischer Kinder (noch lebendig),
unterlegt mit Bassrhythmen, mächtig wie das rollende Kriegsfahrzeug – alles in allem mutet das
Ganze wie eine kostspielige Abenteuerfilmproduktion an. …“42
„Mit flotten Sprüchen, aufgesetzter Lockerheit und kostenloser Teilnahme wirbt die Bundeswehr
mit freundlicher Unterstützung der Jugendzeitschrift ‚Bravo‘ derzeit für zwei Abenteuer-Camps.
Jugend- und Kinderrechtsorganisationen sowie Medienexperten kritisieren die Aktion, die
Abenteuer und Spaß mit Militarismus und Waffengang verbindet. Der Jugendverband des HVD hat
die Werbeaktion der Bundeswehr ‚in höchstem Maße‘ kritisiert. Die Kinderrechtsorganisation ‚terre
des hommes‘ spricht von einem Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention und hat eine
Protestaktion gestartet. Das Institut für Medienverantwortung spricht von einer ‚bewussten
37 https://www.augsburger-allgemeine.de/community/leserblogs/jens_wells/Kritik-Die-Tribute-von-Panem-
Bluttriefende-Literatur-fuer-Kinder-id20592286.html
38 Bettina Röhl stellt in ihrem neuen Buch „Die RAF hat EUCH lieb“ u.a. die kulturrevolutionäre Umwälzung durch
die Studentenbewegung und ihre Adaptation von Mao Tse Tungs „Langem Marsch“ für deutsche Verhälnisse
erschreckend klar dar.
39 „Die Vielschichtigkeit des Hungerproblems“, https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2014/nr-25-7102014/dievielschichtigkeit-
des-hungerproblems.html, Vgl.auch „Zukunftswerkstätten« und ihre ideologischen
Dunkelmänner“,Tobias Salander, http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1592
40 „Keine Verschwörungstheorie! Zwangssterilisation und Zwangsgeburtenkontrolle-Forderung durch Weltbank, UNO
und WHO“, https://netzfrauen.org/2018/01/13/weltbank-2/“
41 J.-C- Rufin, 100 Stunden, Frankfurt/M., 2008
42 „Bild Dir Deinen Militärnachwuchs – Kriegswerbung von Bundeswehr und Bild-Zeitung“, 19.10.2017,
https://deutsch.rt.com/gesellschaft/59249-bild-dir-deinen-militarnachwuchs-millionen-bundeswehr-werbung-stattjournalismus/
12
Verharmlosung des Krieges‘ und hat den Werberat und die Bundeszentralstelle Jugendschutz
eingeschaltet. …
Seit Jahren versucht die Bundeswehr, Jugendliche für das Militär zu begeistern. Das
Bundesverteidigungsministerium investiert jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag für die sog.
zivilmilitärische Zusammenarbeit. Jugendoffiziere und Wehrdienstberater der Bundeswehr
bekommen Zugang zu Schulen, um über die Bundeswehr, ihren politischen Auftrag und die
Ausbildungsmöglichkeiten beim Militär zu informieren.“43
„… Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert die Bundeswehr ebenfalls für
ihre Werbung an Kindergärten und Schulen. Die Armee habe in der Vergangenheit Verträge mit
mehreren Bundesländern geschlossen, die ihr privilegierten Zugang zu Schulen, Lehrerausbildung
und Kindergärten verschafften, zitiert der Spiegel die Gewerkschaft. Mit Vorträgen oder
Podiumsdiskussionen habe die Bundeswehr laut GEW allein 2015 etwa 400.000 Kinder und
Jugendliche und 36.000 Lehrer und Referendare erreichen können.“44
Sprachmanipulation als Mittel der Propaganda
Die gebräulichste Manipulationstechnik in der Politpropaganda stellt das in Amerika entwickelte
„Neurolinguistische Programmieren“ – kurz NLP – dar. Es dient der Manipulation des Menschen
durch Sprache und Bilder. Die emotionale Ebene wird angesprochen, das rationale Denken soll
ausgeschaltet werden. Mittels vertrauter positiv besetzter „Sprachhülsen“ und hypnotischer Begriffe
und Bilder werden Menschen in eine vertrauensvolle Stimmung versetzt. Sodann werden die vorher
eingeführten hypnotischen Sprachhülsen aufgegriffen und in einen völlig neuen Rahmen gestellt.
So wird der zu Manipulierende vom Manipulator in eine ganz bestimmte, gewollte Richtung
geführt. Die ursprünglich positiv besetzten Begriffe dienen also der Täuschung, denn sie bedeuten
im neuen Zusammenhang etwas völlig anderes. Dieser Manipulationsvorgang dient auch dazu,
Kindern, Jugendlichen, Eltern und anderen Bürgern Inhalte einzuimpfen, die in Wirklichkeit gegen
unsere inneren Wertüberzeugungen verstoßen und gegen das Gemeinwohl gerichtet sind.
Ohne psychotechnische Manipulation würden Bürger dem nie zustimmen. Statt „Kriegseinsatz“ mit
brutaler Gewalt der sog. „westlichen Wertegemeinschaft“ gegen Menschen, was Plünderung,
Zerstörung von deren Lebengrundlagen, Tod und unermeßliches Leid bedeutet, sprechen die
politischen Manipulatoren von „Bundeswehr im Einsatz“, „humanitärer Intervention“ oder
„Befreiung von einer Gewaltherrschaft“. Geschickt werden historische Assoziationen geweckt.
Wurde nicht auch Deutschland von einer Diktatur befreit? War der jahrelange Bombenterror (siehe
z.B. Dresden) nicht auch Teil des „Befreiungsaktes“? Wer will sich dagegen stellen, ohne auf die
andere Seite, die der Diktatur gestellt zu werden? US-amerikanische Soldaten aus dem angeblichen
Hort der Demokratie, haben sich doch für uns geopfert! Wer will abseits stehen, wenn zum
nächsten Kriegseinsatz gerufen wird? Nicht nur im Zusammenhang mit dem Überfall auf
Afghanistan plädierten deutsche Politiker für eine Veränderung des Völkerrechtes. Es erfolgte
längst eine Abkehr von der Beschränkung der Staaten, nur zum Zwecke der Selbstverteidigung und
Nothilfe Krieg zu führen. Das Verbot des Angriffskrieges wird nicht mehr für zeitgemäß gehalten.
Schließlich seien Europa und Amerika eine „Werte-, Interessen und Schicksalsgemeinschaft“ – die
schon oftmals in der Geschichte mit ordinären Angriffskriegen unter Verwendung von Atomwaffen
und Uranmunition „durchgesetzt“ wurden?
Was in der Öffentlichkeit wenig diskutiert wird, sind Berichte von Soldaten, die aus den
Kriegsgebieten zurückkehren. „Es gibt die Geschichte eines us-amerikanischen Obergefreiten, der
2003 sieben Monate lang das alltägliche Grauen des Irak-Kriegs erlebt, die brutalen Aktionen seiner
Kameraden gegen die Zivilbevölkerung, und der schließlich, zutiefst verstört, seinen Heimaturlaub
nutzt, um mit seiner Familie unterzutauchen und nach monatelanger Odyssee durch die USA nach
Kanada zu flüchten. … ‚Ich gehe sogar in den Knast. Aber erst, wenn auch Bush angeklagt
43 „Aktion von Bundeswehr und Bravo provoziert Kritik“, http://www.diesseits.de/perspektiven/saekularegesellschaft/
1348610400/aktion-bundeswehr-bravo-provoziert-kritik
44 „Bundeswehr-Offiziere in der Kita – Zwischen gesellschaftlichem Engagement und Militarisierung“,
https://deutsch.rt.com/inland/67237-offiziere-in-kita/
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wird‘.”45 Die „Posttraumatische Belastungsstörung“ ist ein häufiges Symptom bei zurückkehrenden
Soldaten.
Mediengewalt als Teil einer Kulturrevolution
Wieso mutet man Kindern und Jugendlichen Lektüren zu, in den Kinder und Jugendliche – in
irrealen – Welten um ihr Leben kämpfen müssen? Kinder und Jugendliche sollten, wie erwähnt,
vielmehr in Schule und Familie sichere Horte erfahren und empathiefähig werden. Das ist die
Hauptaufgabe des Erziehers. Nur so erlangen sie einen inneren Kompaß gegen Unrecht und Gewalt.
Albert Bandura (Lernen am Modell) und andere Forscher haben nachgewiesen, wie das Miterleben
oder das bloße Ansehen von gewalthaltigen Situationen zu Abstumpfungseffekten führt und die
Bereitschaft zu aggressivem Verhalten fördert. Hinzu kommt die mögliche traumatisierende
Wirkung von brutalen Filmen, Heavy-Metal-Musik aber auch Beschreibungen von Gewalttaten.
Mit immer ausgeklügelten Marketingstrategien werden Stoffe an das meist jugendliche Publikum
gebracht, die Körperverletzungen, Gewalt mit Waffen, Venichtung von Sachen, unsoziales
Verhalten dargestellt und negative Emotionen wie Ängste, Schrecken und Entsetzen thematisiert
bzw. gezeigt werden. Nicht wenige Kinder und Jugendliche verlieren sich in Phantasiewelten. Statt
für das Eindämmen kriegerischer Aktivitäten, wie etwa seinerzeit Obamas Drohnenmorde,
einzutreten und um Abrüstung und Frieden bemüht zu sein, werden altbekannte Feindbilder – wie
dem Russen als „Untermenschen“ – geschürt.
Die „Tribute von Panem“ sind Teil einer Umerziehungsstrategie
Die Medienindustrien verbreiten immer wieder Kriegscomputerspiele und –filme, in denen ein
„Feind“, etwa ein Tyrann, ein Alien etc. Angst und Schrecken verbreitet und nur durch Rebellen in
kriegerischen Auseinandersetzungen und massenhafter Vernichtung von „Feinden“ überwältigt
werden kann. Auch der sog. Tyrannenmord wird – wie in Tribute von Panem oder Avatar –
zelebriert. Ausblicke gibt es bei dem jeweiligen Gemetzel keine. Menschenopfer, detallierte
Beschreibungen der Tötens, Sadismus, vorsätzlichem Mord und Flüchen des Wahnsinns werden
Kindern und Jugendlichen in Schullektüren offeriert. Dämonologie, Hexerei, Okkultismus und böse
Monster sind Zutaten, Kinder und Jugendliche in eine depressive Stimmung hineinzutreiben.
Rettung erscheint durch Führungsfiguren, die als „Gute“ allerdings nur eine Variante des „Bösen“
darstellen. Der Realitätsverlust bei der jungen Generation scheint programmatisch gewollt zu sein,
denn es gibt anscheinend noch zu viele verantwortungsbewußte Eltern und Lehrer, die sich dem
destruktiven Treiben entgegenstellen. Was verspricht „Antolin“? Förderung der Lesebereitschaft,
Erfassen von Wörtern, flüssiges und verstehendes Lesen. Die phantasiemäßige Versenkung in
fiktive Situationen und das Aufgehen in irrealen Abläufen wird bei „präpsychotischen Kindern und
Jugendlichen“ als „deformierte Assimilation der Realität“ bezeichnet.46 Es sind heimtückische
Veränderungen der Desensibilisierung gegenüber Gewalt und aggressiven Akten. Erwähnenswert
ist noch das propagierte Rollenverständnis von Mann und Frau in den „Tributen von Panem“:
„Offensichtlich gibt es in Panem vergleichsweise wenig Unterschiede zwischen den
Geschlechterrollen: Auch Frauen arbeiten im Bergwerk, die Spielemacher gehören beiden
Geschlechtern an und bei den Tributen gelten für beide Geschlechter dieselben Normen und
Bedingungen. Nur einige wenige Stellen sind ausdrücklich auf die Geschlechtszugehörigkeit
bezogen; das einzige Sexsymbol ist keine Frau, sondern Finnick, der von Präsident Snow zur
Prostitution gezwungen wird. Die weibliche Figur, die dem traditionellen Rollenverständnis
entspricht, ist Prim: Sie ist nach einer Blume benannt, kichert, plaudert, ist einfühlsam und auch
45 „Ich bin ein Deserteur: Mein Leben als Soldat im Irakkrieg und meine Flucht aus der Armee“, Mai 2007 von Joshua
Key, https://www.amazon.de/Ich-bin-ein-Deserteur-Autobiografien/dp/3455500331
„Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder Posttraumatische Belastungsreaktion (PTBR) zählt zu den
psychischen Erkrankungen. Einer PTBS gehen definitionsgemäß ein oder mehrere belastende Ereignisse von
außergewöhnlichem Umfang oder katastrophalem Ausmaß (psychisches Trauma) voran. Dabei muss die Bedrohung
nicht unbedingt direkt die eigene Person betreffen, sondern sie kann auch nur bei anderen beobachtet und erlebt werden
(z. B. als Zeuge eines schweren Unfalls oder einer Gewalttat).“
https://de.wikipedia.org/wiki/Posttraumatische_Belastungsst%C3%B6rung
46 Vgl. „Kriminalisierung von Kindern und Jugendlichen urch Medien“, Werner Glogauer, S. 52ff.
14
Tieren gegenüber fürsorglich. Sie widmet sich der Krankenpflege und wird am Ende zu einem
Opfer.“47
Einerseits deutlich, jedoch ebenfalls verharmlosend, ist diese Bewertung: „… In dieser
Medienkritik und dem Unheil, das die elektronische Beherrschung des Volkes mit sich bringt,
kommt das Unheimliche der modernen Gesellschaft zu Wort. Das wäre der ‚erwachsene‘ Anteil der
‚Tribute von Panem‘, das was zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung reizt. Dazu ist es aber
auch Mädchenliteratur, durchsetzt von den Wunschvorstellungen Minderjähriger.
Hier ist der Haken: Der Text befriedigt unanalytisch die Fantasien Halbwüchsiger und bestärkt sie,
ohne weiterzuführen. Die Heldin und Ich-Erzählerin, Katniss Everdeen, ist eine Amazone, sie kann
mit Pfeil und Bogen umgehen und versorgt ihre Familie, nachdem der Vater verunglückt und die
Mutter geistig unzurechnungsfähig geworden ist. Als ihre kleine Schwester für die Hungerspiele
ausgelost wird, meldet Katniss sich als Ersatz. Sie ist selbstlos, mutig, sportlich – ein Vorbild in
jeder Beziehung….“48 Also eine Bemäntelung von Mord und Todschlag.
Schließlich sei noch auf das Spiel zum Film verwiesen: „The Culling: Die Tribute von Panem – Das
Spiel” Dominic Stetchnig 15.02.2016
„Katniss Everdeen und Peeta Mellark sind zwar weit und breit nicht zu sehen, aber im Grunde
genommen handelt es sich bei The Culling um eine virtuelle Variante der Hunger Games.Oder
Battle Royale. Je nachdem, was euch besser gefällt. Eine Insel, 16 Teilnehmer, nur einer überlebt
am Schluss. Das, was man im Ankündigungs-Trailer sieht, schaut auf jeden Fall schon ziemlich gut
aus. … Mit insgesamt 24 Waffen habt ihr 20 Minuten lang Zeit, euren 15 Mitstreitern das Licht
auszuknipsen. Anfangs nur in einem wunderschönen Insel-Setting, sollen im Lauf der Entwicklung
noch mehrere Szenarien folgen. Genauso wie übrigens ein Solo-Modus und eine breite Auswahl an
Charakteren. Eure Waffen craftet ihr übrigens selbst.“49
Seit den Experimenten von Bandura und anderen weiß man um die Problematik des Lernens am
Modell. Dennoch: In Anlehnung an Suzanne Collins Romanreihe „Die Tribute von Panem“ hat ein
amerikanisches Jugendcamp jüngst insgesamt 26 Jugendliche zu einem Hunger-Games-Ferienlager
eingeladen. Die Sache eskalierte allerdings ein wenig, als einige Kinder planten, sich gegenseitig
umzubringen. … Die Camp-Mitarbeiter zeigten sich von der steigenden Gewaltbereitschaft der
„Tribute“ erstaunt und erschrocken. Nach einer halben Woche tobendem Krieg wurde das Konzept
des Ferienlagers noch mal überarbeitet.“50
Heutzutage haben bereits Kinder viel Mediengewalt erlebt und ein PC mit Internetanschluß im
Kinderzimmer erscheint schon als Ubiqität. Trotz aller politischen Verharmlosungsstrategien ist
schon länger belegt, daß durch Bildschirmgewalt die generelle „Gewaltbereitschaft steigt“. Doch
was macht die virtuelle Dauerberieselung aus den oftmals noch minderjährigen Konsumenten? …
Dies belegt auch eine … empirische Studie der Universität Tübingen mit der Schulberatungsstelle
Bayern Ost. Über einen Zeitraum von zwei Jahren befragte ein Team von Wissenschaftlern 12-
bis14-jährige Schüler nach ihrer Nutzung von Fernsehen, Gewaltvideos und Computerspielen. Das
Resultat der Studie, die demnächst veröffentlicht werden soll: ‚Je mehr in der mittleren Kindheit
Horror- und Gewaltfilme konsumiert werden und je mehr Gewaltspiele zu Beginn des Jugendalters
gespielt werden, desto größer ist die Schülergewalt und Delinquenz mit 14 Jahren‘.“51
Schon unter Hitler machte man mit Kriegsspielzeug den Krieg schmackhaft. Dr. Rudolf Hänsel
schreibt dazu : „Das Eindringen der faschistischen Ideologie auch in die Spielwelt der Kinder hatte
vor allem die Militarisierung der Kinder zum Ziel. Mit dem Kriegsspielzeug sollte die Jugend mit
der Idee eines künftigen Krieges vertraut gemacht werden… Kriegsspielzeuge konnten als
47 https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Tribute_von_Panem
48 https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article108597915/Warum-Die-Tribute-von-Panem-Literatur-sind.html
49 https://www.giga.de/spiele/the-culling/news/the-culling-die-tribute-von-panem-das-spiel/
50 http://www.tech.de/news/tribute-von-panem-werden-realitaet-kinder-kaempfen-hunger-games-sommerlager-
1002077.html
51 Töten am Bildschirm, Frontal ZDF 21.8.07, http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,1872,5593936,00.html
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Katalysator und Transportmedium für politische Vorstellungen, Normen, Ideologien und
Stereotypen bezüglich Rüstung, Militär, Krieg und Herrschaft eingesetzt und wirksam werden.“52
Heute ist das nicht viel anders und von daher erleben wir seitens der jungen Generation im
Unterschied zu den 70er Jahren (Z.B. Vietnam-Krieg) eine emotional eher passive Haltung .
Manche sich fortschrittlich verstehende und wohlmeinende Schulkollegen meinten schon vor
Jahren, am Anti-Kriegstag (01. September) sogenannte Anti-Kriegsfilme wie „Die Brücke“ von
1959 zu zeigen. Sie waren sehr enttäuscht, daß die Jugendlichen keineswegs betroffen waren.
Vielmehr sahen sie in diesem Film eine weitere Variante der Computer- Actionspiele. Schon seit
Jahren ist zu beobachten, daß die Teilnehmer an Ostermärschen etc. immer älter und zahlenmäßig
immer weniger werden.
Aktive Friedenspolitik am Abgrund?
„In Helsinki könnte der Frieden ausbrechen. Aber genau davor haben die Kriegstreiber der
westlichen Unwertegemeinschaft von Washington über London bis nach Deutschland eine
Riesenangst. Selbst im viel zu oft gelobten Deutschlandfunk wurden die Zuhörer von einem
hauseigenen Kommentator Thilo Kößler ‚vor einem neuen Pakt zwischen Trump und Wladimir
Putin‘ gewarnt.“53 Die hohen Militärausgaben der Nato-Staaten betrugen 2017 957 Milliarden USDollar,
womit der Hunger in Welt längst der Vergangenheit angehören würde. Dieses
Geschäftsmodell mit den Kriegen und Raubzügen der „westlichen Wertegemeinschaft“ wollen sich
die westlichen Eliten nicht nehmen lassen. Was ist der Hauptgrund der Entwicklung hin zu einer
neuen kriegsvorbereitenden Ostfront unter deutscher Beteiligung?
George Friedman, Gründer und Vorsitzender des US-amerikanischen Think Tanks STRATFOR
sprach 2015 vor dem Chicago Council on Global Affairs. Er hat uns in widerlicher Offenheit
enthüllt, worum es bei den (Atom)Kriegsvorbereitungenn gegen die Russische Förderation wirklich
ging und geht:
„‚Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und
Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg, waren die Beziehungen zwischen Deutschland und
Russland. Weil sie vereint die einzige Macht sind, die uns bedrohen kann. Unser Hauptziel war,
sicherzustellen, dass dieser Fall nicht eintritt.‘ Die Hauptsorge der USA sei – so Friedman –, dass
‚deutsches Kapital und deutsche Technologie sich mit russischen Rohstoff-Ressourcen und
russischer Arbeitskraft zu einer einzigartigen Kombination verbinden.‘ Diese ‚deutsch-russische
Kombination‘ werde dadurch verhindert, ‚dass die USA ein ‚Cordon Sanitaire‘, einen
Sicherheitsgürtel um Russland herum aufbauen‘.“54 Es geht also weiterhin um die us-amerikanische
Vorherrschaft, die Weltherrschaft. Wer sich diesem diktatorischen Machtansinnen entgegenstellt
und sich nicht unterwirft gilt als Feind. Auf dem Clinton-Parteitag 2016 heizte US-General John
Allen die Kriegsbereitschaft an:
„… Mit Hillary Clinton als unsere Oberkommandierende, werden die USA auch weiterhin die
unverzichtbare Transformationskraft in der Welt bleiben.
Unseren Verbündeten, Freunde und Partner, sagen wir: Hört genau zu: Wir sind bei Euch, Amerika
wird Euch nicht im Stich lassen. Jenen, die gegen Frieden und Zivilisation in der Weltordnung
handeln, sagen wir: Wir werden uns Euch widersetzen.
Und unseren Feinden, unseren Feinden sagen wir: Wir werden Euch verfolgen wie nur Amerika
das tun kann. Ihr werdet uns fürchten….“55
Willy Wimmer, Parlamentarischer Staatssekretär a. D. benennt es: „Wir haben nach 1949 zu
keinem Zeitpunkt eine Regierung gehabt, bei der uns die Dinge so um die Ohren fliegen, wie das
52 Dr. Rudolf Hänsel: “Game over! – Wie Killerspiele unsere Kinder manipulieren” Rudolf Hänsel: “Game over! – Wie
Killerspiele unsere Kinder manipulieren” Heinrich Frei, Vorbereitung für den Krieg,
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16025
53 „Im Westen grassiert die Angst – Vor dem Frieden“,
https://deutsch.rt.com/meinung/73031-im-westen-grassiert-angst-vor/
54 https://www.nachdenkseiten.de/?p=28994
55 „Rezept für den Dritten Weltkrieg: US-General heizt auf Clinton-Parteitag Kriegsbereitschaft an“,
https://deutsch.rt.com/nordamerika/39758-rezept-fur-dritten-weltkrieg-us/
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jetzt der Fall ist: NATO-Kriege überall, von uns geschaffenes Flüchtlingselend in den
Kriegsgebieten und Masseneinwanderung in unsere eigenen Länder. Frankreich steht kurz vor einer
Revolution, der britische Imperialismus implodiert und reduziert sich auf England. Eine von einem
Verteidigungsbündnis zu einer Aggressionsbestie mutierte NATO steht 150 km vor dem Oblast
Leningrad. Krieg liegt in der Luft.“56 Zusammen mit den Clintons hat die damalige
Bundesregierung im Jahr 1999 beim völkerrechtswidrigen Angriff der NATO auf Belgrad den Krieg
nach Europa zurückgebracht. Die Folgen der brutalen Kriegführung – auch unter Einsatz von
Uranwaffen – sind heute noch spürbar. Warum ignorieren wir die Fülle der Kriegslügen mit denen
die USA nicht uns vor ihren geostrategischen Kriegskarren spannen konnten und die uns zu
Beihelfern von Kriegsverbrechern machten?
Angela Merkel verkündete einst:
„Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale
Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit“57 (16.09.2005, 60 Jahre Bestehen der CDU). So spricht sie
auch von „marktgerechter Demokratie“ und überantwortet Deutschland dem Diktat usamerikanischer
Konzern- und Kriegsinteressen. „ … Aber das, was mich regelrecht wütend macht,
ist die kriegsgeile Politik eines Bündnisses gegen Nachbarn. Einem Bündnis wohlgemerkt, dem
Deutschland unter ganz anderen Umständen beigetreten war. … Von Afghanistan bis Mali tobt sich
wieder der Kolonialismus aus und man nutzt dabei die deutschen Potentiale gegen den Willen des
deutschen Volkes. Was sich derzeit in Deutschland abspielt, wird auch das substantiell verändern
und wer weiß schon, wer sich demnächst zu Befürwortern von Kriegen in Deutschland
aufschwingt? …“58 Statt sozialer Marktwirtschaft tobt der „shareholder value“ und Politiker
befleißigen sich bis hinunter in die Gemeinde darin, uns dahingehend „umzusteuern“.
„Wir haben es mit einer Wirtschaft zu tun, die sich anschickt, totalitär zu werden, weil sie alles
unter den Befehl einer ökonomischen Ratio zu zwingen sucht. (…) Aus Marktwirtschaft soll
Marktgesellschaft werden. Das ist der neue Imperialismus. Er erobert nicht mehr Gebiete, sondern
macht sich auf, Hirn und Herz der Menschen einzunehmen. Sein Besatzungsregime verzichtet auf
körperliche Gewalt und besetzt die Zentralen der inneren Steuerung des Menschen.“59
Wie nun müssen wir uns den totalitären Zugriff auf die Seele des Menschen vorstellen? Viele
Menschen in Deutschland lehnen eine antirussische Politik ab, obwohl die USA und andere
Kriegstreiber nichts unversucht lassen, Deutschland in eine Führungsrolle bei einer möglichen
Nato-Aggression zu treiben. Ein Krieg gegen Rußland unter deutscher Führung, das wissen auch
die Kriegstreiber, würde die Vernichtung Deutschlands bedeuten. Dennoch soll kontinuierlich
aufgerüstet werden. „Die Deutschen müssen das Töten lernen“, titelte DER SPIEGEL 47/2006.
Wollen deutsche Politiker nach zwei verlorenen Weltkriegen in weiteren us-geführten
Eroberungskriegen endlich auf der richtigen Seite, auf der der „Sieger“, stehen? Die Umwandlung
der Bundeswehr von einer verfassungmäßig vorgesehenen Verteidigungsarmee hin zu einer
Söldnerarmee, verwendbar für die US-Kriegsschauplätze in aller Welt. So zeigte die Vernichtung
Libyens mit der bestialischen Ermordung Gaddafis, daß jedes Volk, welches es wagt sich aus dem
Staub zu erheben und souverän seinen Staat gestalten möchte, die Lebensgrundlage entzogen
werden soll. Die „westliche Wertegemeinschaft“ vernichtet diese erbarmungslos.
Das transatlantische Welt- und Menschenbild fußt auf dem Auserwähltheitsglauben, der
einzigartigen Sonderstellung unter allen „entwickelten Industrienationen“. Der „amerikanischer
Exzeptionalismus [ist] die politische Kernideologie der USA. Er drückt sich … auch darin aus, dass
die USA die einzigen in der Geschichte der Neuzeit sind, die überzeugt sind, dass sie Gottes Werk
56 „Die NATO hat derzeit einen klaren Kampfauftrag“ – Von Willy Wimmer 22.06.2016,
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2549&display=800
57 https://youtu.be/f5PMX_FzRzw; “Politik ohne Angst, Politik mit Mut – das ist heute erneut gefragt. Dann wir haben
wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit. Unsere Werte müssen
sich im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten. Und wenn sie sich behaupten sollen, dann
müssen wir bereit sein, die Weichen richtig zu stellen. Auch da sind wieder Widerstände zu überwinden.”
58 Willy Wimmer zieht im RT Deutsch-Interview Bilanz: “Man kann sich nur an den Kopf fassen”
https://deutsch.rt.com/inland/36162-willy-wimmer-im-rt-deutsch/
59 Norbert Blüm: Gerechtigkeit; Eine Kritik des Homo oeconomicus. Freiburg 2006, S. 81.
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verrichten, indem sie ihr politisches und wirtschaftliches System anderen bringen. Wegen ihrer
Einzigartigkeit seien die USA an völkerrechtliche Vereinbarungen grundsätzlich nur insoweit
gebunden, wie ihnen dies nützt. … Da die USA wesenhaft gut seien, entzögen sich ihre Taten auch
grundsätzlich einer Bewertung nach völkerrechtlichen Normen. … Nach Noam Chomsky war das
amerikanische Sendungsbewusstsein von Anfang an, also schon bei der Eroberung des
nordamerikanischen Kontinents, nichts als eine Ideologie, um den skrupellosen und brutalen
Imperialismus zu bemänteln und zu rechtfertigen. … Rainer Mausfeld bezeichnet die
exzeptionalistische Ideologie, die in der Geschichte – auch der europäischen – in vielfältigen
Formen auftrete, als eine „moralische und intellektuelle Pathologie“, die mitverantwortlich sei für
die größten Blutspuren in der Zivilisationsgeschichte. …“60
Was braucht es für eine demokratische Jugend?
Wenn in den „Tributen“ aus einer kontruierten Situation heraus einer gewalttätigen Rebellion das
Wort geredet wird, gilt es zu bedenken: Gerechter Widerstand (Martin Kriele) gegen unmenschliche
Verhälnisse muß bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Es sind alle legalen Schritte ausgereizt, Ziel
muß die Wiederherstellung der Herrschaft des Rechts sein, es darf keine vermeidbaren Opfer geben
und es muß eine minimale Basis auf Erfolg vorhanden sein. Von daher ist der erste Schritt die
Fundierung sozialer Verbundenheit, die die Würde des Menschen wieder in den Mittelpunkt stellt.
Natürlich ist in einer Situation, in der eine Konfrontation schon da ist und nur noch die Alternative
Überleben oder Untergang möglich ist, keine Wahl besteht. In einer Notwehrsituation hat
dogmatischer Pazifismus sicherlich keinen Platz.
Es stellt sich jedoch die Frage, was es in der Erziehung und im Bildungswesen braucht, um vor
allem die junge Generation zu befähigen, eine „Republik“ zu erhalten. Davor stehen wir in der Tat
in einem dramatischen Ausmaß, denn die Abwicklung unserer Republik ist in vollem Gange..
„Es gibt Grundprinzipien der Psychologie und Pädagogik, essentials, die – weil sie der
menschlichen Natur entsprechen – sowohl beim heranwachsenden Kind zentral sind, im Leben der
Familie und in der Schule ihre Gültigkeit haben als auch später in einem gesellschaftlichen
Zusammenwirken, das der Stärkung und vollen Entfaltung der Menschen dient und sich an ihrem
Wohl orientiert. Wir nennen hier die wichtigsten: Die Würde des Menschen muss, wenn sie nicht
blosses Postulat bleiben soll, eine erlebte emotionale Qualität sein, die sich nur im sozialen Bezug
vollziehen und festigen kann. Sie beruht auf einem gegenseitigen Geben und Empfangen. Familie
und Schule sowie die Gesellschaft können die Bedingungen schaffen, dass die Würde des
Menschen nicht nur geachtet, sondern gelebt wird. Es war nicht von ungefähr, dass dieses Postulat
1948, nach dem Desaster des Zweiten Weltkrieges, als erster Punkt in die Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte der Vereinten Nationen aufgenommen wurde:
«Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und
Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.»
Soziale Verbundenheit mit der näheren und weiteren menschlichen Umgebung ist eine weitere
Grundvoraussetzung für seelische Gesundheit und eine volle Entfaltung der menschlichen
Persönlichkeit. … Die Verankerung in der eigenen Kultur, das Verinnerlichen der
allgemeingültigen Werte dieser Kultur ist die Voraussetzung, um in seiner Zeit und in dieser Welt
einen Standort zu haben. … Die Freiheit ist für das Leben ebenso eine essentielle Voraussetzung
wie die Luft zum Atmen. Freiwilligkeit im menschlichen Zusammenleben ist notwendige
Voraussetzung, damit die Kinder in der Familie erstarken und die Werte verinnerlichen können.
Zwang stört das nur, wogegen Einsicht und Verbundenheit eine weit stärkere und vor allem
langfristig tragfähigere Motivation ergeben. Der grösstmögliche Grad an Freiheit, wie er in der
direkten Demokratie verwirklicht ist, muss heute erneut zum Thema gemacht werden.“61
60 https://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanischer_Exzeptionalismus
61 „Grundprinzipien aus Sicht der personalen Psychologie“, Auszug aus: Annemarie Buchholz-Kaiser, „Die Menschen
stärken“, Zürich, 2000, http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=1497
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Dazu wäre eine Rückbesinnung auf die wahre Bestimmung von Bildung in Schule und Elternhaus
dringend vonnöten.62 „Jeder Mensch, jede Person hat Verantwortung und kann wirken. Die
Grundlage dazu hat Albert Schweitzer betont: ‚Menschsein heißt: sich das Mitfühlen und Mitleiden
mit den Menschen zu bewahren.‘ Jeder Mensch verfügt über eine den Mitmenschen stärkende
Kraft: die regenerative Kraft des Individuums. Es ist die Kraft, die aus der menschlichen Beziehung
erwächst.“63
© Werner Schramm, Höchstadt 7/2018
62 „Bildung als vor allem als Selbstgestaltung aufgefasster Prozess ist dabei nicht gleichzusetzen mit Wissenserwerb.
Bildung hat immer auch einen Werthorizont, der die ganze Person betrifft: ‚Bildung heißt, das zu lernen, was einem
hilft, sachlich angemessen und mitmenschlich zu handeln – und sein Leben sinnvoll zu gestalten‘.“ Zit. nach: „Bildung
als Anpassung?“ Prof. Jochen Krautz, https://bildung-wissen.eu/fachbeitraege/bildung-als-anpassung.html
63 „Bildung als Anpassung?“ Prof. Jochen Krautz, https://bildung-wissen.eu/fachbeitraege/bildung-alsanpassung.
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