Solidarität mit Alkenrath – die „Plünderung“ der Glocken ist schändlich
Historisch gesehen bedeuteten Glocken eine elementare Hilfe beim Anzeigen von Ereignissen für die Bürger eines Ortes. Glocken dienen traditionell auch dem Ordnen städtischen Lebens. Bedeutet die Enteignung von Gemeinden durch Entfernung ihrer Glocken nicht auch ein gewisses Stummwerden der Menschen? In Alkenrath wurden damals die Glocken im evangelischen mit denen im katholischen Turm aufeinander abgestimmt. Mit dem seinerzeit selbstherrlich von Kirchen“oberen“ geschlossenen evangelischen Gemeindezentrum und der „Ausweidung“ des Gebäudes wurde nicht nur vielen Mitbürgern ein Stück Identität und auch etlichen Jugendlichen damit ein wichtiger Lernort für ein sozialverträgliches Miteinander genommen. Wurde etwa nicht versprochen, das angrenzende Pfarrhaus umzubauen und damit eine neue Heimat, ein verläßliches Dach über dem Kopf, nicht nur für die Evangelischen, zu schaffen? Stimmt es nicht, daß dieser von Gemeindemitgliedern gewollte Neuanfang dann von Kirchen“oberen“ verordnet, sozusagen wiederum in Übergehung der Gemeinde, „in die Tonne getreten“ wurde? Ein Christ jedoch lebt Gemeinschaft, indem er jeden Menschen „als wirkliche Schwester bzw. wirklichen Bruder zu sehen und zu behandeln“ versucht. Gerade in einem mittlerweile sozial so heterogenen Stadtteil wie Alkenrath müßte jede Möglichkeit genutzt werden, unser aller Bewußtsein dafür zu schärfen, im Kleinen eine gerechte Gesellschaft und einen gefestigten, dauerhaften (sozialen) Frieden aufzubauen. Warum nicht auf die Bürger Alkenraths zugehen und zum Beispiel genossenschaftlich ein solches Zentrum, ganz gleich ob klein oder groß, bewirtschaften? Erfolgreiche Vorbilder dafür gibt es genug. Auch wenn der Kirchturm marode zu sein scheint, könnte für die Glocken ein anderer würdiger Platz auf dem Gelände gefunden werden.
Der Niedergang des Stadteils wurde durch die von der Politik zu verantwortende unselige Privatisierung von nach gemeinnützigen Gesichtspunkten finanziertem Wohnraum zwecks weiterer Renditegewinnung mit eingeläutet. Nun also sind die Glocken zur weiteren Verwertung wohl auch in der wohlhabenden Waldsiedlung an der Reihe. Die Glocken der evangelischen Kirche in Alkenrath wurden seinerzeit durch Spenden finanziert – nun wird nach oben umverteilt? Wird Alkenrath jetzt endgültig abgehängt? Haben, wie zu hören ist, seit der Schließung des Gemeindezentrums verständlicherweise evangelische Gemeindemitglieder das Weite gesucht, so wird vor allem ohne eigenem Raum für Kinder- und Jugendarbeit nun mit dem endgültigen Schweigen der Glocken ein weiterer Schritt zum Niedergang des Gemeindelebens erreicht. Statt neoliberal in schlußendlich zum Scheitern verurteilten Verkaufs-, Löcherstopf- oder anderen Umverteilungsstrategien befangen zu sein, wäre endlich ein offener und ehrlicher Dialog in den Gemeinden im weitesten Sinne angezeigt. Mehr Mut auch zur innerkirchlichen Demokratie! Alkenrather empfinden es nachvollziehbar so, daß sie endgültig abgehängt werden sollen. Welche Gemeinde ist morgen an der Reihe?
Die angesprochene Problematik ist von daher keine Frage der Konfession – der zu beobachtende stückweise Rückzug auch der Kirche aus der sozialen Verantwortung könnte den Zerfall des Gemeinwesens Alkenrath weiter beschleunigen. Wollen Sie das?
Die stückweise Enteigung der Alkenrather geht weiter. Jedoch: Wir Bürger können uns das Gemeindeleben zuerobern – wenn wir das wollen.
V.i.S.d.P. Ulrike und Werner Schramm, Gezelinallee 59, 51375 Leverkusen T 0214-20608790
Historisch gesehen bedeuteten Glocken eine elementare Hilfe beim Anzeigen von Ereignissen für die Bürger eines Ortes. Glocken dienen traditionell auch dem Ordnen städtischen Lebens. Bedeutet die Enteignung von Gemeinden durch Entfernung ihrer Glocken nicht auch ein gewisses Stummwerden der Menschen? In Alkenrath wurden damals die Glocken im evangelischen mit denen im katholischen Turm aufeinander abgestimmt. Mit dem seinerzeit selbstherrlich von Kirchen“oberen“ geschlossenen evangelischen Gemeindezentrum und der „Ausweidung“ des Gebäudes wurde nicht nur vielen Mitbürgern ein Stück Identität und auch etlichen Jugendlichen damit ein wichtiger Lernort für ein sozialverträgliches Miteinander genommen. Wurde etwa nicht versprochen, das angrenzende Pfarrhaus umzubauen und damit eine neue Heimat, ein verläßliches Dach über dem Kopf, nicht nur für die Evangelischen, zu schaffen? Stimmt es nicht, daß dieser von Gemeindemitgliedern gewollte Neuanfang dann von Kirchen“oberen“ verordnet, sozusagen wiederum in Übergehung der Gemeinde, „in die Tonne getreten“ wurde? Ein Christ jedoch lebt Gemeinschaft, indem er jeden Menschen „als wirkliche Schwester bzw. wirklichen Bruder zu sehen und zu behandeln“ versucht. Gerade in einem mittlerweile sozial so heterogenen Stadtteil wie Alkenrath müßte jede Möglichkeit genutzt werden, unser aller Bewußtsein dafür zu schärfen, im Kleinen eine gerechte Gesellschaft und einen gefestigten, dauerhaften (sozialen) Frieden aufzubauen. Warum nicht auf die Bürger Alkenraths zugehen und zum Beispiel genossenschaftlich ein solches Zentrum, ganz gleich ob klein oder groß, bewirtschaften? Erfolgreiche Vorbilder dafür gibt es genug. Auch wenn der Kirchturm marode zu sein scheint, könnte für die Glocken ein anderer würdiger Platz auf dem Gelände gefunden werden.
Der Niedergang des Stadteils wurde durch die von der Politik zu verantwortende unselige Privatisierung von nach gemeinnützigen Gesichtspunkten finanziertem Wohnraum zwecks weiterer Renditegewinnung mit eingeläutet. Nun also sind die Glocken zur weiteren Verwertung wohl auch in der wohlhabenden Waldsiedlung an der Reihe. Die Glocken der evangelischen Kirche in Alkenrath wurden seinerzeit durch Spenden finanziert – nun wird nach oben umverteilt? Wird Alkenrath jetzt endgültig abgehängt? Haben, wie zu hören ist, seit der Schließung des Gemeindezentrums verständlicherweise evangelische Gemeindemitglieder das Weite gesucht, so wird vor allem ohne eigenem Raum für Kinder- und Jugendarbeit nun mit dem endgültigen Schweigen der Glocken ein weiterer Schritt zum Niedergang des Gemeindelebens erreicht. Statt neoliberal in schlußendlich zum Scheitern verurteilten Verkaufs-, Löcherstopf- oder anderen Umverteilungsstrategien befangen zu sein, wäre endlich ein offener und ehrlicher Dialog in den Gemeinden im weitesten Sinne angezeigt. Mehr Mut auch zur innerkirchlichen Demokratie! Alkenrather empfinden es nachvollziehbar so, daß sie endgültig abgehängt werden sollen. Welche Gemeinde ist morgen an der Reihe?
Die angesprochene Problematik ist von daher keine Frage der Konfession – der zu beobachtende stückweise Rückzug auch der Kirche aus der sozialen Verantwortung könnte den Zerfall des Gemeinwesens Alkenrath weiter beschleunigen. Wollen Sie das?
Die stückweise Enteigung der Alkenrather geht weiter. Jedoch: Wir Bürger können uns das Gemeindeleben zuerobern – wenn wir das wollen.
V.i.S.d.P. Ulrike und Werner Schramm, Gezelinallee 59, 51375 Leverkusen T 0214-20608790